Archiv für Februar, 2011

Seit Sheriff Hall (Bud Spencer) den kleinen Außerirdischen H7-25 (Cary Guffey) bei sich aufgenommen hat, befindet er sich auf der Flucht vor dem Militär, das den Kleinen für Experimente haben will. Auf ihrer Reise durch die USA gelangen die beiden ungleichen Flüchtlinge schließlich in das Städtchen Monroe, das dringend einen neuen Sheriff braucht, um dem grassierenden Verbrechen Einhalt zu gebieten. Hall ist genau der Richtige für den Job, doch die Probleme werden größer, als feindliche Außerirdische landen …

Das Sequel zu DER GROSSE MIT SEINEM AUSSERIRDISCHEN KLEINEN stellt zwar inhaltlich eine logische Fortführung der begonnenen Geschichte dar, kann qualitativ aber nicht an den Vorgänger anschließen. Die Geschichte schleppt sich müde und nur wenig zielstrebig voran und der Niedlichkeitsbonus, den man Lupos erstem Teil noch zugestehen musste, ist verbraucht, ohne dass der Verlust adäquat ausgeglichen würde. Ein paar Details sind dennoch nett und seien hier erwähnt, um meinen Text auf eine einem Spencer-Fan angemessene Länge zu bringen (ich könnte wohl selbst zu SUPERFANTAGENIO seitenweise schwafeln).

Besonders beeindruckt hat mich ein weiteres Beispiel für die infantile Logik, der so viele Filme um Bud Spencer und/oder Terence Hill folgen. Als der kleine H7-25 mit seiner Basketball-Schulmannschaft gegen die Konkurrenz antritt, wird aus dem Nachbarschaftsduell via Tonspur – der Radiomoderator des Monroer Radiosenders kommentiert das Spiel aus dem Off – just in dem Moment das entscheidende Spiel um die Meisterschaft, als der Außeriridsche – obwohl eben erst in der Stadt angekommen bereits Kapitän seines Teams – den Siegpunkt erzielt. Ungereimtheiten wie diese lassen für mich den geradezu selbstvergessenen Enthusiasmus erkennen, mit dem diese Filme gemacht wurden: Was gefällt, wird ins Drehbuch aufgenommen, egal, ob es dem bis zu diesem Zeitpunkt bereits Geschriebenen widerspricht. Man sieht die Autoren beim Brainstormen förmlich vor sich: „Ja, und dann gibt es da ein Basketballspiel …“ „Ja, genau und H7-25 verhindert mit seinen Kräften einen Korb der Gegner!“ „Sehr gut, sehr gut, das gefällt mir. Und dann nimmt er den Ball …“ „Er sollte außerdem Kapitän der Mannschaft sein!“ „Jajaja, exakt, aber warte … Er nimmt also den Ball und dribbelt … Es sind nur noch ein paar Sekunden zu spielen … Und er macht den Siegpunkt!“ „Volltreffer! Aber weißt du was: Damit wird die Mannschaft Meister!“ „Du bist ein Genie! Wo nimmst du nur diese Ideen her? Hast du alles aufgeschrieben?“ „Na klar!“ „OK, weiter im Text!“ Genau so spielen Kinder. 

Hübsch ist auch das Ende, natürlich eine Keilerei: Hall gerät scheinbar in den Bann der Außerirdischen, wird von diesen ferngesteuert und in ihr Raumschiff geführt, wo sich aber herausstellt, dass er sie nur getäuscht hat. Seine Hiebe auf die armen außeriridischen Leiber – die interessanterweise mit Elektronik vollgestopft und also eigentlich genau genommen Cyborgs oder Roboter sind – lösen bei diesen pittoreske Fehlfunktionen und Störungen aus, sodass die Szenerie am Schluss von tanzenden, stotternden und sogar auf den Händen laufenden Schurken bestimmt wird. Die letzte Einstellung, die zeigt, wie Hall und H7-25 in einem kleinen Raumschiff durchs unbewegliche Weltall schweben, ist einfach nur herrlich in ihrer Fadenscheinigkeit und macht es mir schwer zu sagen, dass man diesen Film eigentlich nur als Komplettist sehen muss. Aber auch aus der Perspektive des Liebenden: eher schwach.

Team Bravo, eine US-amerikanische Bombenentschäfungseinheit in Bagdad, wartet auf das kurz bevorstehende Ende des Einsatzes, als der Einsatzleiter Staff Sergeant Matt Thompson (Guy Pearce) bei einer Explosion ums Leben kommt. Er wird ersetzt von Sergeant William James (Jeremy Renner), der seine Kameraden, Sergeant Sanborn (Anthony Mackie) und Eldridge (Brian Geraghty) mit seinen draufgängerischen Aktionen mehr als einmal in Gefahr bringt …

„Krieg ist eine Droge.“ behauptet THE HURT LOCKER zu Beginn per Schrifteinblendung und setzt in den folgenden 125 Minuten alles daran, den gezogenen Vergleich plausibel zu machen. Sein Protagonist Sergeant William James ist der Abhängige, der die Grenzerfahrung des Bombenentschärfens braucht, weil sie von vollkommener Klarheit ist: Leben oder Tod, mehr gibt es nicht. Am Ende, wenn man ihn nach seiner Heimkehr in einem Supermarkt beim Einkaufen mit seiner Familie sieht, er vor der riesigen Auswahl verschiedener Sorten Frühstücksflocken kapituliert, ahnt man, was er an seinem Job so schätzt – und man weiß, dass er seiner Aufgabe solange nachgehen wird, bis er einmal die falsche Entscheidung trifft, ihn die Bombe, die er entschärfen soll, zerreißt. Es ist ein Sterben auf Raten, das er vollzieht: In einer Schachtel (dem titelgebenden „hurt locker“) sammelt er Teile von Sprengsätzen, die er entschärft hat und die ihn daran erinnern, dass er hätte sterben können. Der Adrenalinschub, den er bei der Ausübung seiner Tätigkeit erfährt – und den Kathryn Bigelow in ihrer messerscharfen Inszenierung für den Zuschauer erfahrbar macht -, hält nicht lang vor, rettet ihn nur bis zum nächsten Einsatz, der eine weitere, noch tollkühnere Gratwanderung für ihn bedeutet. THE HURT LOCKER ist kein handelsüblicher Kriegsfilm und noch nicht einmal zwingend als Antikriegsfilm zu bezeichnen. Politik interessiert Bigelow in diesem Film gottseidank nur wenig. Es gibt keine der seit einigen Jahren so angesagten Selbstkasteiungen der USA, keinen plumpen Antiamerkanismus, keinen naiven Pazifismus, keine weinenden Witwen, keine langgezogenen Sterbeszenen, keine sinnlosen Heldentode, die mit den filmischen Mitteln der Emotionalisierung ausgewalzt würden. Gestorben wird in THE HURT LOCKER kurz und heftig, dann geht man wieder zur Tagesordnung über, weil man sonst selbst riskiert, draufzugehen. Krieg ist ein dreckiges Geschäft, das Menschen körperlich und seelisch zerstört, aber es ist ein seit Menschengedenken etabliertes Mittel der Kommunikation. Die Frage, die Bigelow viel mehr interessiert als letztlich müßige Erörterungen von Moral und Recht: Was treibt die Beteiligten an, sich an diesem Geschäft zu beteiligen? Und da findet sie Antworten, die wahrscheinlich viel erschütternder sind als alles Auswalzen von Leid oder das Breittreten von Grausamkeiten, die ja immer auch verkennen, dass es den „sauberen“ Krieg nun einmal nicht gibt. Krieg kann eine ziemlich überwältigende Erfahrung sein, eine, die alles in den Schatten stellt, und ironischerweise das normale Leben mit seinen banalen Handlungen und nichtigen Entscheidungen dagegen wie die Hölle erscheinen lässt. Diese Erkenntnis muss ich erst einmal verdauen.

Sheriff Hall (Bud Spencer) plagt sich in seiner kleinen Gemeinde Newnan in Georgia mit einer regelrechten UFO-Hysterie herum, bei der sogar die Army unter der Leitung des verbissenen Captain Briggs (Raimund Harmstorf) mitmischt. Als sich Hall ein kleiner Junge (Cary Guffey) als H7-25 von einem fremden Planeten vorstellt, hält der das in seiner geduldigen Art für einen Scherz. Die Beweise, die der Junge ihm liefert, sind jedoch eindeutig und rufen schließlich auch Briggs auf den Plan, der jedoch nichts Gutes im Schilde führt …

Wieder einmal so ein Stück filmgewordene Kindheit DER GROSSE MIT SEINEM AUSSERIRDISCHEN KLEINEN habe ich bestimmt seit rund 25 Jahren nicht mehr gesehen, damals aber heiß und innig geliebt. Ohne Zweifel von Spielbergs Erfolg mit ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND beeinflusst, was sich schon in der Besetzung Guffeys zeigt, hat Lupo aber auch einen nahezu perfekten Film für präpubertierende Jungs gedreht, die sich nichts Schöneres vorstellen können, als Bud Spencer zum Kumpel und Beschützer zu haben. Spencers Filme zielten ja nicht selten auf diese Zielgruppe ab und wussten dem gutmütigen Brummbären immer wieder einen kleinen naseweisen Jungen zur Seite zu stellen, der ihn aus der Defensive lockte: Man denke an PIEDONE A HONGKONG, PIEDONE L’AFRICANO, PIEDONE D’EGITTO, BANANA JOE oder Spätfilme wie SUPERFANTAGENIO. In UNO SCERIFFO EXTRATERRESTRE gelingt die Verbindung vielleicht am besten, was letztlich bedeutet, dass man es mit einem lupenreinen Kinderfilm zu tun hat, der vom einen Spielberg-Film klaut, dafür aber den nächsten – E.T., THE EXTRA-TERRESTRIAL – andeutend vorwegnimmt. Mit erwachsenen Augen betrachtet, erschließt sich Lupos Film dann auch nicht mehr ganz so unmittelbar: Ich vermisste etwas den grellen Humor anderer Spencer/Hill-Filme und die Handlung ist dann doch recht vorhersehbar, der Spannungspegel auf nur mittlerem Erregungsniveau. Aber das heißt nicht, der Film habe mir nicht gefallen, im Gegenteil. Die geradezu rührend naiven Spezialeefekte, etwa das Vor- und Zurückspulen des Films, das mehrfach zum Einsatz kommt, öffnen einem schier das Herz und Lupo gelingen auch einige tatsächlich magische Momente: so etwa, wenn Hall H7-25 zum ersten Mal in einem nächtlichen Vergnügungspark begegnet, und letzterer mit seinem Photonenstrahl die leuchtenden Karusselle zum Laufen bringt, oder im letzten Drittel, wenn Hall erst in einer langen Zeitlupensequenz von Briggs mit einem Pfeil gelähmt wird und mit schwindenden Kräften versucht, die Schurken abzuwehren, sein Schützling dann aber schließlich doch entführt und in einem dunklen Schießstand verhört wird. Da geht einem das harmlose Filmchen plötzlich richtig nahe. Die Keilereien verkommen bei so viel Gefühl unverkennbar zur Nebensache, daran ändert auch Backpfeifengesicht Joe Bugner nichts, der hier einen reuigen Ganoven spielt, der dem Sheriff im Kampf gegen Briggs zur Seite steht. Ansonsten: Toller Song wieder mal von Maurizio und Guido De Angelis und viel, viel Nostalgie, für den, der’s braucht. Einfach schön.

Mein Review zum dieser Tage auf DVD erscheinenden Prequel der vor drei Jahren gestarteten IP MAN-Reihe, IP MAN ZERO, steht jetzt online.

Bei einer Rallye, deren Gewinner einen knallroten Strandbuggy mit gelbem Verdeck erhält, treten Ben (Bud Spencer) und Kid (Terence Hill) gegeneinander an – und gewinnen beide. Beim anschließenden Versuch, den rechtmäßigen Besitzer in einem Esswettbewerb zu ermitteln, kommen den beiden die Schläger des unterambitionierten Mafiabosses (John Sharp) in die Quere und der geliebte Buggy geht im sich anschließenden Chaos in Flammen auf. Die beiden Helden fordern bei dem Verbrecher einen neuen Buggy ein, doch unter dem Einfluss seines manischen Therapeuten (Donald Pleasence) nimmt der lieber den Kampf mit ihnen auf, anstatt ihren Wunsch zu erfüllen …

In meiner im Beitrag zu PORGI L’ALTRA GUANCIA vorgeschlagenen Bud-Spencer-&-Terence-Hill-Zeitrechnung kommt … ALTRIMENTI CI ARRABIAMO! die Startnummer 4 zu. Und nach dem entgegen seines luftigen Themas doch noch dem Boden der Realität verhafteten PIÚ FORTE, RAGAZZI! stellt Fondatos Film einen beherzten Ausbruch in absurde Gefilde dar, der auch von den späteren Filmen des Duos, die allesamt in einem eigenen Universum angesiedelt sind, kaum in den Schatten gestellt wird. Die Story ist haarsträubend infantil, der Buggy, in dem man sich laut Titelsong „like a king“ fühlt, die perfekte Konkretion dieser Infantilität. Die ganze Welt, in der … ALTRIMENTI CI ARRABIAMO! angesiedelt ist, scheint der Fantasie seiner Helden entsprungen: Schon das Hauptsetting – eine riesige Brachlandschaft inmitten einer nicht näher bezeichneten Stadt, auf der sich neben der ruinösen Werkstatt Bens ausgerechnet eine Kirmes befindet – sieht so aus, als habe man die Realität sprichwörtlich beiseite geräumt, um den Protagonisten eine Arena zu bauen, in der sie ihre Wunschträume ausagieren können. In diesen Wunschträumen ist ein roter Buggy mit gelbem Verdeck das Shangri-La, erpresst ein im Blümchenpyjama gekleideter Mafiosi Schutzgeld von Schaustellern, bevor er von seinem karottenfressenden Doktor den Floh ins Ohr gesetzt bekommt, ein Hochhaus zu bauen, landet ein bleichgesichtiger Killer mit einem Gewehr im Geigenkasten am Flughafen, nachdem die Motorradrocker-Bande mit den SS-Insignien an der Lederkluft in die Flucht geschlagen wurde, und findet die große Schlusskeilerei inmitten eines Meers aus bunten Luftballons statt. Der amerikanische Verleihtitel WATCH OUT, WE’RE MAD bringt es auf den Punkt: Spencer und Hill sind zwei entschieden asoziale Kräfte, die sich die Welt nach ihrem Gusto zimmern. Jedes Szenario, in dem sie auftreten, wird von ihnen torpediert und dekonstruiert oder schlicht zu Klump geschlagen. In seiner ungeschliffenen, teilweise fast alogisch holprigen Inszenierung – vor allem der Schnitt wirft einen teilweise fast vom Stuhl – ist … ALTRIMENTI CI ARRABIAMO! vielleicht sogar der Film, der die Energie des Duos am besten bündelt. Oder präziser: Es gibt Filme der beiden, die witziger, unterhaltsamer und aufwändiger sind, aber keinen, der ihnen komplett die Kontrolle überlässt. … ALTRIMENTI CI ARRABIAMO! – ein Hochgeschwindigkeitsbuggy ohne Bremsen und Sicherheitsgurt. Aber dafür mit gelbem Häubchen.

zwei missionareVater Pedro (Bud Spencer) und Vater G. (Terence Hill) arbeiten als Missionare in Südamerika und ernten mit der eigenwilligen Interpretation ihrer Aufgabe das Misstrauen ihrer Vorgesetzten: Die beiden lassen den Einheimischen ihren Glauben, legen sich mit den reichen Kolonialherren an, die die Bevölkerung ausbeuten und pflegen zudem eine sehr handfeste Form der Auseinandersetzung. Doch die beiden lassen sich nicht so einfach absetzen …

Zählt man LO CHIAMAVANO TRINITÁ als ersten echten Bud-Spencer-&-Terence-Hill-Film – vorher waren beide bereits gemeinsam in eher klassischen Italo-Western aufgetreten -, dann markiert PORGI L’ALTRA GUANCIA die Startnummer 5 des gemeinsamen Schaffens und ist somit an der imaginären Schwelle zwischen Frühphase und mittlerer Periode anzusiedeln. Und genau so inszeniert Franco Rossi, eine Eintagsfliege im  Bud-Spencer-&-Terence-Hill-Geschäft, den Film dann auch. Die Filmpersonae der beiden Helden sind ebenso weitestgehend etabliert – Spencer gibt den brummigen Haudrauf, der sich zwar als Anführer des Duos versteht, dessen Autorität aber von den Einzelgängen des schelmenhaften Hill ständig untergraben wird und der letztlich immer nur reagieren darf – wie das passende Handlungsmuster, das beide in den Status als Helfer der Unterprivilegierten setzt und sie gegen reiche wie skrupellose Geschäftemacher antreten lässt, und der aufmüpfige Tonfall des Films, der dann immer wieder in handfesten Keilereien kulminiert. Doch trotz dieser Charakteristika, die das gemeinsame Werk der beiden Superstars bis Mitte der Achtziger unverändert prägen sollten, erkennt man in PORGI L’ALTRA GUANCIA noch eine gewisse Flexibilität, Andeutungen, dass sich Rossi von der Zusammenarbeit mit Spencer und Hill mehr versprochen hatte, als nur Vollstreckungsgehilfe zu sein. Bei allem Humor, der in der deutschen Fassung aber vor allem ins Ressort der Synchro fällt, ist ein wenn auch nur um Nuancen ernsterer Grundton unverkennbar. Die beiden Helden stehen hier nicht im Dienste eines singulären Interesses, vielmehr werden sie in politische und geschichtliche Bezüge eingebunden. Gerade in Italien dürfte der Film, der sich offen kirchenkritisch gibt und die heilige Institution als feigen Geschäftspartner in einem Handel zeichnet, der auf Kosten der Bedürftigen getrieben wird, als reichlich ketzerisch empfunden worden sein. De Laurentiis‘ geldspendende Hand ist m. E. unverkennbar: PORGI L’ALTRA GUANCIA darf mit seiner schönen Ausstattung und den exotischen Originalschauplätzen durchaus als period piece oder gar als Kostümfilm bezeichnet werden und verglichen mit filmisch doch eher harmlosen Werken wie Barbonis I DUE SUPERPIEDI QUASI PLATTI, der auf diesen folgen sollte, sieht Rossis Film noch nach richtig großem Kino aus. Und so ist PORGI L’ALTRA GUANCIA zwar ein Bud-Spencer-&-Terence-Hill-Film, aber einer, der sich dessen noch nicht in dem Maße bewusst ist wie die Nachfolger nach ihm: Er ist auch ohne sie denkbar, lässt sich seine Struktur noch nicht ganz von ihnen diktieren. Deutlichstes Zeichen dafür ist der auffällig sparsame Einsatz dessen, was ihre Filme sonst so unverkennbar macht: die ausufernden, liebevoll choreografierten Schlägereien. Hier gibt es eine im ersten Drittel des Films und eine im überraschend kurzen Showdown. PORGI L’ALTRA GUANCIA ist so gesehen ein sehenswerter, weil ungewöhnlicher Film des europäischen Erfolgsduos, aber nichts, was wirklich umhaut.

Als der Waffenhersteller Globotech sein Geschäft auf die Produktion von Spielwaren erweitert, landen hochmoderne Chips zur Steuerung von Raketen in einer Reihe von Actionfiguren: der „Commando Elite“ und ihren freundlichen außerirdischen Gegnern, den Gorgonites. Dass die Figuren ein Eigenleben entwickeln, wäre nicht so schlimm, würden in ihren Konflikt nicht auch Menschen hineingezogen. Der Junge Alan (Gregory Smith), der die Figuren von einem Lieferanten entgegen genommen hat, muss so nicht nur die friedlichen Gorgonites verteidigen, sondern auch seine Eltern, das Nachbarehepaar sowie deren Tochter, die von ihm angebetete Christy (Kirsten Dunst) … 

Nach einer fünfjährigen Pause, in der Joe Dante ausschließlich fürs Fernsehen arbeitete, bedeutete SMALL SOLDIERS seine Rückkehr zu den fantasie- und humorvollen Genrefilmen, mit denen er in den Achtzigerjahren bekannt geworden war. An deren Erfolg konnte er zwar leider nicht mehr anknüpfen, dennoch wird sich der Dante-Freund in SMALL SOLDIERS sofort heimisch fühlen. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum das große Comeback mit diesem Film nicht gelingen wollte: Trotz der modernen Effekte mutet SMALL SOLDIERS fast anachronistisch an. Die Kleinstadt, in die die Spielzeugsoldaten einfallen, erinnert an Kingston Falls, das idyllische Neverland aus GREMLINS, die albernen Nachbarschaftsstreitereien zwischen Alans Eltern und den Fimples sind eine Fortsetzung der Konflikte aus THE ‚BURBS, die Laborszenen lassen an INNERSPACE denken und die Zitate und Verweise beziehen sich auf Dantes Werk (die obligatorischen Auftritte von Dick Miller und Robert Picardo) sowie auf Filme, die für die angepeilte jugendliche Filmseherschar fast als steinzeitlich bezeichnet werden müssen. Und der Mittelteil, in dem zeitgenössische Filme von einem Zwischenhoch zum nächsten hetzen, fällt hier aufreizend ruhig aus.

Mehr jedoch als diese Oberflächlichkeiten ist es wieder einmal der nostalgische Ton, mit dem Dante seinen Film inszeniert, und das klare Wertesystem, mit dem er ihn ausstattet, die in den ausgehenden Neunzigerjahren einen Bruch zwischen ihm und seinem vermeintlichen Publikum markieren mussten. Und von diesem Bruch handelt letztlich der ganze Film. Der Spielwarenladen von Alans Vater mit dem bezeichnenden Namen „The Inner Child“ (womit man auch Dantes Werk treffend beschrieben könnte) setzt nämlich gerade nicht auf die martialische Plastik-Actionpuppen und die seelenlosen Erzeugnisse von Franchisenehmern, von denen der Film handelt, sondern auf altmodisches Holzspielzeug und beraubt sich damit selbst seiner Kundschaft. Kein Kind will dort etwas kaufen, weil alles „uncool“ ist, und Christys kleiner Bruder empfindet es geradezu als Strafe, ausgerechnet in dieses Geschäft geführt zu werden, um sich ein Geburtstagsgeschenk auszusuchen. Dante wählt sehr folgerichtig nicht die schlagkräftige Soldateneinheit als seine Helden, sondern die Gorgonites, die von ihrem Erfinder eigentlich als freundliches Lernspielzeug erdacht worden waren – was der Globotech-Chef (Denis Leary) entsetzt als wirtschaftliche Fehlkonzeption erkennt und sie entsprechend umfunktioniert. Mit der Entscheidung für das Künstliche, Kurzfristige, Überwältigende und der Vorherrschaft des Paradigmas „finanzieller Gewinn“, das hinter dieser Entwicklung steht, droht die Welt aber auch ihre Schönheit zu verlieren. Nicht einmal die einst so heile Kleinstadt-Welt, in der Dante seinen Film ansiedelt, ist vor diesem Wandel noch gefeit: Fimple sägt den Baum des Nachbarn ab, um einen besseren Satellitenempfang zu haben, und klagt immer noch über das unscharfe Bild seiner pompösen Heimkino-Anlage. Und weil jede Gesellschaft das Spielzeug bekommt, das sie verdient, machen die Oneliner-bellenden Commando Elites (synchronisiert von den Darstellern aus Aldrichs THE DIRTY DOZEN – Ernest Borgnine, Jim Brown, George Kennedy – sowie Tommy Lee Jones und Bruce Dern) Jagd auf die sich nach ihrem Naturplaneten Gorgon sehnenden Aliens.

Diese Themen kennt man bereits aus GREMLINS 2: THE NEW BATCH, doch war der in sich angefressen, weil er selbst ein Auswuchs jenes Technikwahns war, den er auf der Handlungsebene kritisierte. In SMALL SOLDIERS ist das etwas anders: Dante sägt auf seine humorvoll-geistreiche Weise an dem Ast, auf dem es sich Hollywood bequem gemacht hat. Man kann fast spüren, wie schwer sich Dante damit tut, ihn von seinen Charakteren weg- und auf den effektgeladenen Showdown hinzuführen. Ich würde SMALL SOLDIERS so gesehen zwar als schwächsten Dante-Film bis zu diesem Zeitpunkt bezeichnen, aber das heißt letztlich nicht mehr, dass er nicht „sehr gut“, sondern nur „gut“ ist. Und aus diskursanalytischer Sicht ist er wie fast alles von Dante eh unbezahlbar.

matinee (joe dante, usa 1993)

Veröffentlicht: Februar 21, 2011 in Film
Schlagwörter:, , , , ,

1962: Während die Kubakrise sich zum Dritten Weltkrieg auszuweiten droht, fiebern ein paar Kinder auf Key West dem Besuch Lawrence Woolseys (John Goodman) entgegen, einem berühmten Horrorfilmregisseur, der im örtlichen Kino die effektgespickte Aufführung seines neuen Films „Mant“ überwachen soll. Unter den Kindern ist auch Gene (Simon Fenton), ein echter Filmnerd, dessen Vater als Navy-Soldat aktiv an der Seeblockade teilnimmt. Bei der heiß ersehnten Vorführung des Schockers um einen Mann, der unter dem Einfluss radioaktiver Strahlung zur Riesenameise mutiert, kommt es schließlich zur Massenpanik, weil die Zuschauer Woolseys Gimmicks als Wirkung einer Atombombenexplosion interpretieren …

MATINEE kann man nach dem doch etwas ausufernden GREMLINS 2: THE NEW BATCH durchaus als inszenatorisches Heilfasten von Regisseur Dante beschreiben. Statt eines wilden, gaggespickten Effektfeuerwerks um kleine Knuddelmonster wirft er mit MATINEE einen sehr persönlich geprägten Blick zurück in die Vergangenheit und auf eine kurze aber dramatische Phase, in der die Zerstörung der Welt plötzlich kein Science-Fiction-Stoff mehr war, sondern ein ganz realistisches Szenario. Man kann sich das als jemand, der damals noch nicht lebte, kaum vorstellen und Dante tut gut daran, sich bei der Wahl der Mittel zur Horizontannäherung  zurückzunehmen. Es gibt keine pathetischen Monologe und Selbstoffenbarungen der Protagonisten, vielmehr sind es die schmerzhafte Abwesenheit des Vaters, die wie eine Wunde klafft, der Blick Genes, der für seinen kleinen Bruder irgendwie die Contenance bewahren muss, obwohl er fast starr vor Angst ist, die stets präsenten Radio- und Nachrichtenmeldungen und die bemitleidenswerten Versuche der Menschen, in einem Moment totaler innerer Auflösung irgendwie die Ordnung zu wahren, die den empathiebegabten Betrachter in die Lage versetzen, das Gefühl, das sich damals tief in den Magengruben eingenistet hatte, nachzuvollziehen. Aber MATINEE ist als Joe-Dante-Film natürlich auch und vor allem ein Film über das Kino ganz allgemein, die gesellschaftliche Relevanz von Horrorfilmen und die kathartische Erfahrung des kollektiven Kinobesuchs im Besonderen. Lawrence Woolsey – der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass er von der B-Movie-Legende William Castle inspiriert ist – bietet mit seinen Filmen aber längst nicht nur die oft herbeizitierte Möglichkeit, der tristen Realität zu entfliehen, diese Einschätzung greift nämlich viel zu kurz: Er gibt den realen Ängsten überhaupt erst eine Gestalt und erlaubt es seinen Zuschauern so, diese auszuleben. Die Atombombe, an die alle Besucher von „Mant“ denken, und die Explosion, die sie auslöst, sind abstrakte Gebilde, körperlose und deshalb nicht greifbare Vorstellungen, mit denen sich kaum produktiv umgehen lässt. Der Ameisenmann hingegen lauert nicht nur auf der Leinwand, er läuft in den Inszenierungen Woolseys auch im Kinosaal herum: Man kann ihn an- und wegschreien, anfassen und wenn man will sogar verprügeln. Dass die Vorführung von „Mant“ fast selbst zur Katastrophe ausartet, ist zwar nicht beabsichtigt, spielt Woolsey aber trotzdem in die Karten; den Kids, die sich den Weltuntergang gar nicht vorstellen können, hat er einen Testlauf ermöglicht.

MATINEE markiert in Dantes Schaffen wohl so etwas wie den Scheitelpunkt seiner Laufbahn. Auf GREMLINS 2: THE NEW BATCH noch einen draufzusetzen, wäre für ihn wohl kaum noch befriedigend gewesen, die Entscheidung, einen Film über die Filme zu drehen, die er so liebt und denen er in jedem seiner Filme Tribut zollte, war mithin goldrichtig. Aber MATINEE ist eben leider nicht aus dem Stoff, mit dem sich die Massen mobilisieren lassen, und unterbrach somit eine eindrucksvolle Reihe von künstlerisch wie auch finanziell erfolgreichen Filmen. Die Rückkehr zum bunten Genrekino mit SMALL SOLDIERS konnte die Talfahrt von Joe Dante danach nicht mehr aufhalten. Auch wenn MATINEE vielleicht der ideale Film gewesen wäre, eine dem B-Film und Exploitationkino gewidmete Karriere zu beenden, hoffe ich, dass Joe Dante dem Kino noch eine Weile erhalten bleibt und sich die Leute vielleicht wieder daran erinnern, warum sie in den Achtzigerjahren in Schare in seine Filme gerannt sind: nicht für die knuffigen Gremlins, sondern für das, was diese Gremlins ihnen zu verstehen halfen.

Der böse Comora (Charles Comyn) engagiert den Sauf-und-Raufbold Butch Donovan (Jim Mitchum), um ein Flugzeug voller deutscher Touristen ans tropische Reiseziel zu bringen. Eigentlich jedoch will er seine Versicherung betrügen und hat zu diesem Zweck die Ölleitung der Propellermaschine sabotiert. Butch kann die Maschine jedoch auf einer einsamen Insel landen, die von zahlreichen hilfsbereiten Tieren bevölkert wird. Als Comora einen Funkspruch der Überlebenden auffängt, schickt er seine Schergen, damit sie endgültig aufräumen …

Ebenfalls aus der Kategorie „Filme, die ich als Kind rauf und runter, jetzt aber schon ewig nicht mehr gesehen habe“: Die vom deutschen Allround-Regiehandwerker Harald Reinl inszenierte und mit zahlreichen deutschen Fernsehstars gespickte Komödie IM DSCHUNGEL IST DER TEUFEL LOS. Der Film ist deutlich als Event aufgezogen mit seinen zahlreichen Anleihen bei Besserem und Größerem, zeigt aber schon die Auflösungserscheinungen, die die deutsche Komödie alter Prägung, ein in den vorangegangenen Jahrzehnten noch sehr veritables Genre, in den Achtzigerjahren trotz solcher Erfolge wie DIE SUPERNASEN oder OTTO – DER FILM an ihren vorläufigen Endpunkt führte. In Reinls Film soll der reichlich abgehalfterte Sohn des Hollywood-Superstars Robert Mitchum wohl für etwas internationales Format sorgen, hat aber nur eine schmierige Plauze und einen Dreitagebart sowie das vom Papa geerbte Antlitz vorzuweisen. Ich vermute, seine Bezahlung bestand in den Schnapspullen, an denen er den ganzen Film über nuckelt. Er gibt den Helden alter Prägung, wie er aus dem Kino vollkommen verschwunden ist, ein ehrliches, verschwitztes, meist betrunkenes Raubein, das nicht viel im Kopf hat, dafür aber umso mehr in den Fäusten, darüber hinaus ein großes Herz und alles kann, was ein Mann so können muss: Flugzeuge fliegen, mit dem Schießgerwehr rumballern, Jeep fahren und Funkgeräte bedienen. Ihm zur Seite steht der kleine Baldwyn Dakile, der in den beiden letzten PLATTFUSS-Filmen den Bodo gegeben hatte, Udo Jürgens Tochter Jenny, die kurz zuvor Schlagerherzen mit dem zusammen mit dem Papa eingeheulten Duett „Liebe ohne Leiden“ hatte höher schlagen lassen, darf das Gspusi von Teeniestar Tommy Ohrner spielen und mal kurz im dekorativen Bikini durchs Fototapeten-Strandsetting laufen, Alexander Grill, bekannt aus zahllosen LEDERHOSEN-Filmen und Softerotik-Lustspielen der Siebzigerjahre, ist das unverzichtbare Comic Relief, das beständig in Wasserlöcher fällt oder nassgespritzt wird, Klaus Havenstein ist für den Running Gag des Films zuständig – er spielt einen Schweizer, der immer wieder behauptet: „Mit der SwissAir wäre das nicht passiert“ –, und Werner Pochath gibt den skrupellosen Bösewicht, auf den er halt abonniert war.

Die echten Stars des Films sind aber eine ganzes Rudel Löwen, der obligatorische lustige Schimpanse, ohne den der deutsche Film wohl schon zehn Jahre zuvor in den Bankrott gegangen wäre, ein in einem Wasserloch wohnender Seelöwe (!), Panther, Tiger, Elefanten, Nashörner und anderes Getier, das den Film wohl in die Nähe des zur selben Zeit mit viel Tamtam an den Kinokassen versumpften Hollywood-Gimmickfilm ROAR rücken soll. Ein super frisiertes und immer wie frisch aus dem Beauty-Salon gekommen aussehendes Eingeborenenmädel ist auch noch mit dabei und fertig ist die versalzene Suppe, die man heute nur noch mit Kopfschütteln bestaunen kann, dann aber unangerührt zurückgehen lassen sollte. IM DSCHUNGEL IST DER TEUFEL LOS ist wirklich nur im Vollrausch zu ertragen oder dann, wenn eh alles schon egal ist. Als Absacker nach einem bierschweren Tag war er dann auch ideal. Ein schönes Wiedersehen zwar, aber eines, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Einzelfall bleiben wird.

king kongDie Änderungen zum Original: Der Schurke ist Fred Wilson (Charles Grodin), der auf der Hemaitinsel des Riesenaffen Erdöl vermutet, die Heldenrolle fällt Jack Prescott (Jeff Bridges) zu, der Böses ahnt und den Landgang als blinder Passagier verhindern will, Jessica Lange ist Dwan, eine schiffbrüchige Schauspielerin, in die sich der arme Affe verliebt, das Empire State Building wird gespielt vom World Trade Center und Kong ist keine Stop-Motion-Animation mehr, sondern ein schnöder Mann im Affenkostüm.

Für mich mit ähnlich viel Erinnerungen aufgeladen wie LO CHIAMAVANO BULLDOZER ist KING KONG im kollektiven Gedächtnis vor allem als megalomanischer Trash und einer von vielen De-Laurentiis-Flops verankert. Bislang – die letzte Sichtung ist lange her – konnte ich die Häme, die über ihm ausgeschüttet wird, nicht so ganz nachvollziehen: Für mich war KING KONG immer ein großer, aufwändiger Hollywood-Film, der zudem mit einem wirklich herzzerreißenden Affentod aufwarten konnte. Nun, diese Wahrnehmung würde ich heute weitestgehend kindlicher Verblendung zuschreiben, denn Guillermins Event-Remake ist tatsächlich wenig mehr als teurer Schund. Klar, das ist alles mit großer Geste inszeniert und John Barrys schwelgerischer Score tut seinen Teil, KING KONG zu dem Großereignis aufzublasen, das er sein soll, aber das verstärkt nur den Eindruck, es mit mit viel Geld auf Hochglanz poliertem Käse zu tun zu haben. Die Fettnäpfchen im Einzelnen: Debütantin Jessica Lange sieht zwar super aus, kann ihrer als oberflächlich-hohlbirnigem Starlet gezeichneten Dwan aber überhaupt keine menschlichen Fassetten abringen. Ein Riesenaffe scheint tatsächlich ihr idealer Partner, dennoch bleibt die Liebesbeziehung zwischen beiden reine Behauptung, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass das Drehbuch den zentralen Handlungsstrang – Jack muss Dwan aus Kongs Händen befreien – auf wenige Minuten runterkürzt. Die Entscheidung, Kong am Ende nicht aufs Empire State Building, sondern auf das WTC klettern zu lassen, ist ja nur folgerichtig, der Effekt verpufft aber wirkungslos, weil sich kein einziger Mensch in Manhattan aufzuhalten scheint. Panik? Fehlanzeige. Den finalen Sargnagel bedeuten aber die Special Effects, für die tatsächlich ein Oscar vergeben wurde, damit sämtlichen japanischen Godzilla-Kostüm-Herstellern ins Gesicht spuckend, und die die schöneren Einfälle des Film ein ums andere Mal sabotieren. Zwar ist das Affengesicht schön animiert worden, aber das ändert nix daran, dass ein Schauspieler, der im Jahre 1976 im Affenkostüm vor einem Bluescreen oder aber in Minaturkulissen rumlatscht, die Effektkunst nicht zu neuen Ufern treibt, sondern diese um ein bis zwei Jahrzehnte zurückwirft. Der interessanteste inhaltliche Aspekt scheint mir die Unentschlossenheit des Aktivisten Jack, der sich einerseits für den Erhalt der Umwelt und fremder Kulturen einsetzt, aber dennoch nicht unbeteiligt bleiben will, wenn Geschichte geschrieben und die entsprechenden Tantiemen vergeben werden. So wie das im fertigen Film abgehandelt wird, scheint es aber eher ein Unfall als Absicht zu sein.

Ich will  trotzdem nicht allzu viel meckern: KING KONG ist recht bunte Sonntagnachmittag-Unterhaltung, die mit entsprechend nostalgischem Background für 120 kurzweilige und mit unfreiwilligem Humor gespickte Minuten sorgt und als Musterbeispiel menschlicher Hybris eh unumgänglich ist. Er zeigt zudem sehr anschaulich, wogegen sich die Protagonisten des 1976 schon wieder auf dem absteigenden Ast befindlichen New-Hollywood-Kinos eigentlich positioniert hatten: gegen dummdreiste und unkreative, aber mit viel Finanzpower hochgetunte Popanze wie diesen hier. Ein Riesenaffe von einem Film, ideed.