Zum siebten und letzten Finalspiel um den Stanley Cup zwischen den Pittsburgh Penguins und den Chicago Blackhawks bringt der als Brandschutzbeauftragte dort tätige Ex-Feuerwehrmann Darren McCord (Jean-Claude Van Damme) seinen Sohn und seine Tochter mit. Er ahnt nicht, dass der abtrünnige Ex-CIA-Mann Joshua Foss (Powers Boothe) das Spiel, bei dem auch der Vizepräsident anwesend ist, zu einer Geiselname und Erpressung nutzen will. Zu diesem Zweck hat er die Arena mit Sprengsätzen bestücken lassen und mit einer Gruppe Terroristen besetzt. McCord kommt den Verbrechern auf die Spur, weil sie sich an seiner Tochter vergreifen. Er ist in der Halle der einzige, der weiß, was vorgeht. Und nimmt den Kampf auf …
Peter Hyams‘ zweiter Van-Damme-Film nach TIMECOP steht noch ganz in der Tradition von John McTierneys DIE HARD: ein Mann auf abgeschlossenem Terrain im einsamen Kampf gegen Bösewichter. SUDDEN DEATH ist Beleg dafür, was auch rund sieben Jahre nach dem Vorbild noch aus dieser Prämisse rauszuholen war, wenn denn ein fähiger Mann hinter der Kamera platziert wurde. Peter Hyams inszeniert temporeich, ohne die geradlinige Handlung unnötig zu verschleppen, bedient sich des immer effektiven dramaturgischen Kniffs, den Plot an einen Countdown zu knüpfen – hier eben die Länge des Eishockeyspiels – und wartet mit einigen ruppigen Härten auf, die von der FSK merkwürdigerweise mit einer 16-Freigabe durchgewunken wurden. Neben den halsbrecherischen Stunts im spektakulären Showdown des Films ist vor allem sein Sadismus augenfällig: Viele, viele Unschuldige werden von Foss und seinen Leuten ermordet. In dem Bemühen, seine Schurken besonders schurkisch zu zeichnen, nimmt Hyams wahrlich keine Gefangenen. Und der zunächst unbewaffnete McCord entledigt sich seiner Gegner mit in den Hals gerammten Knochen oder Strangulation auch nicht gerade auf die sanfte Tour. Es ist nicht zuletzt diese extreme Körperlichkeit, die SUDDEN DEATH neben seinem schon erwähnten unaufhaltsamen Drive auszeichnet. Und dann diese Dynamik: Im Finale auf dem Dach der Eishockeyhalle gibt es eine atemberaubende Kamerafahrt vom Geschehen auf dem Eis bis zu den in schwindelerregender Höhe Kämpfenden. Es ist auch die Kontrastierung von sportlichem Ringen und dem Kampf um Leben und Tod, die den hoch pointierten Film so packend macht. Und natürlich vermischen sich beide Ebenen einmal, als McCord sich auf der Flucht vor den Killern plötzlich als Goalie im Tor der Penguins wiederfindet. SUDDEN DEATH erfindet das Rad nicht neu, aber das muss er angesichts solcher Einfälle und seiner zupackenden Inszenierung auch gar nicht: Er ist einfach gutes, fesselndes Actionkino. Sicher einer der besten Actioner seines Jahrzehnts – dumm eigentlich, dass ich ihn jetzt zum ersten Mal gesehen habe. Aber es ist ja auch immer ganz schön, wenn man sich Dinge für später aufgespart hat.