Die Auseinandersetzung mit Serienmördern hat Detective Sam Dietz (Leo Rossi) nicht nur seine Ehe gekostet: Auch psychisch hat er immer noch unter den Erlebnissen zu leiden und sich deshalb an einen Schreibtisch zurückgezogen. Als das LAPD wieder einmal mit einem Serienkiller (William Forsythe) zu tun hat und mit den Ermittlungen nicht weiterkommt, wird Dietz jedoch reaktiviert. Zuerst nimmt er nur widerwillig eine Beraterfunktion an, doch dann wird er von dem brutalen Mörder persönlich angeschrieben. Und mit der Ermittlunsgarbeit wird Dietz auch wieder mit jenen Dämonen konfrontiert, die er eigentlich hinter sich lassen wollte …
In der dritten Installation der RELENTLESS-Reihe gesteht Regisseur James Lemmo „seinem“ Killer weitaus mehr Raum ein als seine Vorgänger Lustig und Schroeder. In der ersten Hälfte des Films wechselt er zwischen dem Polizisten Dietz und dem Mörder hin und her, behandelt beide Charaktere beinahe gleichberechtigt und bewegt sich so weg vom reinen Polizeifilm hin zum Serienmörderfilm, der zwei Jahre zuvor mit Demmes SILENCE OF THE LAMBS eine große Renaissance feierte. Das ist ein recht kluger Schachzug, zum einen, weil auch Leo Rossi nicht länger über leichte Abnutzungserscheinungen hinwegspielen kann, zum anderen, weil der fast immer tolle William Forsythe so den verdienten Raum für seine Darbietung bekommt. Er hat mit seinem fassettenreichen Spiel großen Anteil daran, dass RELENTLESS 3 gegenüber dem direkten Vorgänger etwas besser abschneidet, kann aber auch nicht ganz verhindern, dass dem Film im letzten Akt, wenn Dietz und seine Ermittlungen zwangsläufig mehr in den Fokus rücken, die Puste ausgeht. Den schönen Einfällen – der Mörder entpuppt sich als unbemerkt aus der Irrenanstalt ausgebrochener Wiederholungstäter – steht zudem das Manko gegenüber, dass Dietz‘ Trauma nie so ganz transparent wird, immer etwas behauptet erscheint. Da wird dann auch auffällig, dass all die privaten Schicksalsschläge, die Dietz hinnehmen musste und die auch die Sequels bestimmen, genau zwischen den Filmen verortet werden, nie wirklich Teil der erzählten Geschichten sind. Rossis glaubwürdige Darstellung des Cops wird dadurch letztlich unterminiert: Seine Ehekrise und Scheidung kommt über das aus dem Copfilm sattsam bekannte Klischee nicht hinaus. Das ist zwar keine Katastrophe, aber eben schade, gerade weil es RELENTLESS 3 sich doch nicht mit der actionlastigen Hatz auf den Mörder begnügen, sondern ein Psychothriller nach Demmes Vorbild sein möchte. Der vorliegende Film verschenkt so vorhandenes Potenzial. Dass er dennoch sehenswert ist, gute Unterhaltung für einen lauen Abend bietet, unterstreicht letztlich nur den Eindruck, dass hier durchaus noch mehr drin gewesen wäre.