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Das ist es also, das große Finale, der Schlusspunkt unter ein Projekt, das 19 Filme in elf Jahren umfasste und dabei zu einem Moloch anwuchs, der das Kino wie wir es kennen, nachhaltig verändert hat. Nichts ist heute noch so wie in 2008, als mit IRON MAN und THE INCREDIBLE HULK die ersten beiden Filme des MCU erschienen. Wie das kommerzielle Kino der Zukunft aussehen könnte, lässt sich derzeit kaum erahnen, auch nicht, wie es mit dem MCU weitergehen wird. Der Bedarf muss ja irgendwann gesättigt sein, aber Disney und Marvel regieren derzeit mit eiserner Hand und werden ihre Vormachtstellung gewiss nicht kampflos aufgeben. Aber ob die kommenden neuen Filme um eher unbekannte Namen ähnlich Zugkraft entfalten wie die in ENDGAME verabschiedeten Zugpferde Iron Man und Captain America?

Ich habe mich hier in den letzten Jahren zunehmend als Kritiker der Marvel-Filme geäußert, als jemand, der den Superheldencomics mit Sympathie gegenübersteht, aber von ihrer Umsetzung zunehmend enttäuscht und gelangweilt, von der Kritiklosigkeit, mit der sie von ihrem Publikum empfangen wurden darüber hinaus mehr als nur ein wenig genervt war. Ich hatte immer das Gefühl, die Filme verlassen sich allzu sehr darauf, dass es den Comicfans schon reicht, möglichst viele ihrer Helden in einem trick- und produktionstechnisch aufwändigen Spektakel auf der Leinwand zu sehen: Wozu sich also noch lang damit aufhalten, wirklich überzeugende Filme zu inszenieren, mit Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden, und die nicht nur gemacht werden, um ein Franchise am Leben zu halten? AVENGERS: ENDGAME deutet in seinen besten Momenten und Passagen an, wie eine solche Geschichte um die Superhelden aussehen könnte. Aber wer behauptet, dass es zwingend nötig war, über die schon erwähnten elf Jahre und rund 20 Filme auf dieses Finale hinzuarbeiten, der hat von Storytelling keine Ahnung. Zugegeben: Es ist nicht ohne Reiz, dass hier Handlungsfäden zusammenlaufen, die zum Teil vor Jahren aufgenommen worden waren oder dass hier Figuren auftreten, die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat, aber letztlich ist das nur ein Gimmick, Zierrat. Ob man Thors in THOR: THE DARK WORLD verstorbene Freundin Jane Foster (Natalie Portman) hier noch einmal in einem wortlosen Zehn-Sekunden-Cameo sieht oder nicht, ist für den Film und die Geschichte selbst natürlich völlig unerheblich.

Aber ich wollte nicht nur lästern: Die Geschichte, die ENDGAME erzählt, ist zunächst mal interessant. Nachdem Thanos (Josh Brolin) die Hälfte der Lebewesen des Universums ausgelöscht hat, sind fünf Jahre ins Land gezogen, in denen die geschlagenen Wunden immer noch nicht verheilt sind. Thanos ist tot, stirbt in einer ziemlich unangenehmen Racheszene, die die Avengers nicht im allerbesten Licht dastehen lässt, sondern sie eigentlich als feige Mörder zeigt, aber der Versuch, die Opfer durch einen Rückgewinn der Infinity Stones wiederzubeleben, scheitert daran, dass Thanos selbst sie zuvor vernichtet hat. Eine Zeitmaschine müsste her, denn mit ihrer Hilfe könnte man die Infinity Stones aus der Vergangenheit in die Gegenwart holen, sie benutzen, um den Massen-Genozid rückgängig zu machen und sie dann vernichten. Eine mögliche Lösung tut sich auf, als Scott Lang (Paul Rudd) aus dem Quantenraum zurückkehrt (in den er in ANT-MAN AND THE WASP geraten und dort verloren gegangen war).

ENDGAME gliedert sich in vier große Abschnitte: die Einleitung, eine erstaunlich deprimierende Bestandsaufnahme, die folgende Rekrutierung der mittlerweile in alle Himmelsrichtungen verstreuten Avengers, das Zeitreiseabenteuer, das seinerseits in mehrere Missionen geteilt ist, und die große Schlacht am Ende. Seine besten Momente hat der Film in den mittleren beiden Teilen, die zum einen eine hübsche Weiterentwicklung der „arbeitslos“ gewordenen Superhelden zeigt, mit unter anderem Thor (Chris Hemsworth) als bierbäuchigem Hängertypen, zum anderen ein Wiedersehen mit Szenarien aus zurückliegenden Filmen ermöglicht, die man nun aus anderem Blickwinkel und verkompliziert um typische Zeitreiseparadoxien sieht. Endlich, endlich zeigt sich dann einmal, welches erzählerische Potenzial ein „Cinematic Universe“ wirklich mit sich bringen könnte, wenn die Backstorys der einzelnen Charaktere ihr gegenwärtiges Handeln bestimmen, Szenen aus unterschiedlichen Filmen miteinander in einen Dialog treten, aus dem dann auch tatsächlich etwas Neues hervorgeht. Trotzdem treten auch hier wieder Mängel auf, die immer wieder auch daran zweifeln lassen, dass da ein Mastermind seit 2008 an einem zusammenhängendem Narrativ werkelt: Die Begegnung von Hulk (Mark Ruffalo) und The Ancient One (Tilda Swinton) aus DOCTOR STRANGE wirkt hoffnungslos lazy, was sich nur damit erklären lässt, dass hier vor allem ein zukünftiger Storystrang angetriggert werden soll. Für den Betrachter, der sich heute noch nicht für in drei Jahren nachgereichte Erklärungen interessiert, sondern in erster Linie für die Schlüssigkeit des Films hier und jetzt, ist diese Masche immer noch schwer zu schlucken.

Auffallend auch, dass ENDGAME auf den letzten Metern deutlich die Luft ausgeht: Ich bin bei die finalen Scharmützel dann auch eingepennt. Was der Höhepunkt sein sollte, ist ein lebloses Spektakel aus dem Computer, in dem jeder Avenger seine 15 Sekunden bekommt, während der er seelenlose Avatare in die ewigen Jagdgründe befördern darf. Boring. Überhaupt: Bin ich der einzige, der findet, dass ENDGAME wie schon INFINITY WAR zuvor fürchterlich leblos wirkt? Die Menschheit, für die ich die Helden da angeblich einsetzen, spielt kaum eine Rolle, man hat eigentlich nie das Gefühl, dass sich das alles auf unserem Planeten abspielt. Der Film ist so sehr damit beschäftigt, die Dutzenden von Plotlines zu einem befriedigenden Ende zu bringen, dass keine Zeit bleibt, mal einen Moment atmen oder sich entwickeln zu lassen. Ich räume aber gern ein, dass mich dieser erste Zyklus auf de letzten Metern wieder etwas versöhnt hat. Ich würde mir einfach wünschen, dass man sich in der Zukunft ein bisschen mehr traut und wegkommt von diesen ultrasimplen Storylines, in denen die Helden einem blöden MacGuffin nachjagen und egale Schurken besiegen. Mal sehen.

lch bin beruhigt: Nachdem mir SPIDER-MAN: INTO THE SPIDER-VERSE und GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 2 beide unerwartet gut gefallen haben, macht sich nach AVENGERS: INFINITY WAR wieder das bekannte Marvel-Gefühl breit, aber passend zur taub machenden Größe dieses Films noch hundertfach potenziert. Zum einen sagt mir dieses Gefühl nach Ende des 150-minütigen, von der eigenen Last heruntergezogenen Popanzes schlicht so etwas wie „hhmmjoa“ oder auch „ja, nu“. Zum anderen verrät es mir aber auch etwas über mich selbst als Filmseher, nämlich, dass ich nicht genau weiß, ob diese Ratlosigkeit nicht damit zu tun hat, dass AVENGERS: INFINITY WAR mit der Kunstform, die ich seit meiner Kindheit liebe, kaum noch etwas zu tun hat. Und dann, direkt im Anschluss, weil ich kein doofer Kulturpessimist sein will: dass ich das Gefühl habe, diese Filme seien ganz einfach nicht mehr für mich und meine seltsamen Ansprüche gemacht. Das MCU kann offensichtlich ganz gut ohne meine Teilhabe oder meinen Fürspruch existieren. Es braucht keine Rücksicht auf mich und meine bescheidene Meinung zu nehmen, sich schon gar nicht nach den überkommenen Anforderungen richten, die ich auch im 21. Jahrhundert immer noch an narratives Spektakelkino stelle.

Beginne ich mal mit dem Positiven: AVENGERS: INFINITY WAR markiert den Schlusspunkt unter einem Projekt, dass so ambitioniert und ehrgeizig ist … dass es tatsächlich zwei Schlusspunkte braucht, ätsch. Bis hierhin umfasste das MCU 18 Filme, die – wenn sie schon nicht wirklich direkt zusammenhingen – auf einen gemeinsamen Punkt zusteuerten, der mit diesem 19. Film erreicht ist. Marvel wäre aber nicht Marvel, wenn sie sich damit begnügen würden, weshalb auf AVENGERS: INFINITY WAR noch zwei weitere Filme folgten, bevor AVENGERS: ENDGAME dann gewissermaßen das endgültige Ende des ein Jahr zuvor nur angefangenen Endes darstellte. Das MCU ist erst einmal ein ziemlich aufregendes und angenehm größenwahnsinniges Experiment, das der Struktur der gezeichneten Vorlage in Heftform, die Geschichten ebenfalls nicht nur über mehrere Bände, sondern gar über mehrere Heftreihen hinweg entwickelten (was, machen wir uns nichts vor, natürlich nicht zuletzt eine Strategie ist, den Lesern Comics zu verkaufen, die sie sonst vielleicht nicht auf dem Einkaufszettel gehabt hätten) shr nahekommt. Leider erweist sich das Experiment in der Umsetzung als inhaltlich aber deutlich weniger wahnsinnig, innovativ oder revolutionär als die strukturelle Idee dahinter: Die tatsächliche Schnittmenge der Filme ist überschaubar – schließlich will man ja keine Kinogänger verprellen, die sich eher zufällig in einen Marvel-Film verirrt haben -, die Story am Umfang gemessen geradezu lächerlich banal, die Filme insgesamt stilistisch erschreckend konservativ bis langweilig. Selbst der loyalste Fan dürfte ihnen die Last der Herausforderung anmerken, einen narrativen Bogen über 19 Filme zu spannen: Weil jeder einzelne Beitrag letztlich nur ein Puzzlesteinchen ist, darf keiner die absolute Befriedigung anstreben, sondern muss vielmehr das Bedürfnis erzeugen, auch noch den nächsten Film (der am Ende immer schon angeteasert wird) zu schauen. Das ist nicht neu, sondern eine Strategie, die schon in alten TV-Serials Anwendung fand und in aktuellen Serien immer noch findet und natürlich auch in den Comics üblich. Mit dem Unterschied allerdings, dass man bei einer Serienepisode in der Regel nur eine Woche, bei den Comics nur einen Monat warten musste und diese nicht als vollwertige Abendunterhaltung, sondern eher als kleinen Snack betrachtet: Während der Cliffhanger in einer Serie akzeptiert wird, ja, zum Spiel dazugehört, empfand man ihn in einem Film, auf dessen Fortsetzung man in der Regel ein bis zwei Jahre warten muss, bis vor kurzem noch als Bauernfängerei. Man muss wohl konstatieren, dass diese Sichtweise mit dem Erfolg des MCU der Vergangenheit angehört. Denn auch hier wird ja kaum noch echte Nachhaltigkeit angestrebt, weil der serielle Charakter eben beinhaltet, dass es immer weitergeht, ja, weitergehen muss, der Hunger nie ganz gestillt werden darf. Auch das „Ende“ von INFINITY WAR bzw. ENDGAME ist ja nur Augenwischerei. Dem Tod Spider-Mans in diesem Film folgte nur ein Jahr später SPIDER-MAN: FAR FROM HOME, in dem Peter Parker quicklebendig herumhüpfen konnte. Und natürlich werden auch seine anderen verstorbenen Kollegen wieder aus dem Hut gezaubert, wenn die Zeit reif ist (der nächste BLACK PANTHER-Film etwa ist auch schon in der Pipeline).

INFINITY WAR konfrontiert die nach CAPTAIN AMERICA: CIVIL WAR zerschlagenen Avengers also mit dem ebenfalls x Filme zuvor schon angekündigten  Titanen Thanos, der die sechs in alle Himmelsrichtung zerstreuten „Ininity Stones“ sucht, um mit ihnen zum mächtigsten Wesen des Universums zu werden und seinen Plan eines gigantischen Genozids umzusetzen. Die Steine sind kaum mehr als ein Platzhalter und letztlich nicht mehr als das Bindeglied, das die Filme des MCU miteinander verknüpft und hier zusammenführt. Und auch INFINITY WAR ist nur Stückwerk, das unter der Aufgabe, ein Dutzend Handlungsfäden aufzunehmen und zu verknoten, ächzt, knarzt und kracht. Die meisten der Superhelden werden aufgrund der schieren Menge zu Nebenfiguren degradiert, die jeweils auf ein paar Minuten Screentime und eine Handvoll Dialogzeilen kommen (wenn überhaupt). Der Film springt von einem Handlungsort zum nächsten und zerfällt dabei in einzelne Episödchen, die jeweils auch eine eigene Besetzung aufweisen. Zusammengehalten wird das alles von einer spürbar gedrückten Atmosphäre, die die Russos aber nicht daran hindert, etwa in den Szenen mit den Guardians ganz auf leichten Humor zu setzen. Wenn Thanos am Ende sein Ziel erreicht und mit einem Fingerschnipsen 50 Prozent der Lebewesen des Universums auslöscht – darunter eben auch einige der Superhelden – ist das gleichzeitig bitter, weil mit Ausnahme von Spider-Man keinem ein echter Abschied gegönnt wird, zum anderen aber auch irgendwie läppisch: Man weiß ja schon, dass das alles eh nicht von Dauer ist. Warum sollte das erfolgreichste Film-Franchise aller Zeiten da auch anderen Gesetzen folgen als ein beliebiger FRIDAY THE 13TH-Eintrag? Ich weiß nicht so recht, was ich von INFINITY WAR halten soll: Er ist schön bunt und als „langweilig“ kann ich ihn auch nicht bezeichnen, aber wenn man die ungeschriebenen Regeln und Gesetze der Narration anlegt, ist er eine Vollkatastrophe. An die 30 handelnde Figuren balgen sich an zehn verschiedenen Schauplätzen um sechs McGuffins, die ein aus dem Hut gezauberter Bösling unbedingt haben will, um alle tot zu machen: Ist das wirklich eine Story? Und mehr noch: War es wirklich nötig, darauf zehn Jahre und 18 Filme lang hinzuarbeiten? Ich weiß nicht. Von den üblichen Kritikpunkten wie jenem, dass das Gemetzel gegen gesichtslose Aliens in Wakanda unangenehm nach Kriegstreiberei riecht, will ich gar nicht erst anfangen. Aber, hey, wer bin ich schon. Das Publikum hat ja längst entschieden.

Ein Produzent, der im Beichtstuhl gesteht, dass er seiner Frau das Rauchen verheimlicht. Ein blasierter Superstar, der von kommunistischen Drehbuchschreibern entführt wird. Zwillingsschwestern, die über Klatsch aus Hollywood schreiben. Eine Schauspielerin, die von ihrem Studio Lebenshilfe benötigt. Ein Tänzer, der zu den Russen überläuft. Ein Westernheld, der nicht sprechen kann, ein Regisseur, der an ihm verzweifelt. Und eine Cutterin, die sich bei ihrer Arbeit schon mal fast selbst erdrosselt. Nur einige der Figuren und Handlungsansätze, auf die Coens in ihrem bislang letzten Film den Spot richten. HAIL, CAESAR! kehrt zum einen zurück ins Filmbusiness des goldenen Zeitalters, das die Brüder zuletzt in BARTON FINK besuchten, zum anderen zum episodischen Ton von O BROTHER, WHERE ART THOU? und auch Noir-Ansätze lassen sich wieder finden. Insgesamt ist HAIL, CAESAR! eine eher kleine, flüchtig erscheinende Komödie, die man sofort als Coen-Film erkennt, die aber wieder mehr wie ein „Überbrückungswerk“ anmutet.

Eddie Mannix (Josh Brolin) arbeitet unter anderem an einem großen Monumentalfilm über Jesus Christus. Während er sich noch mit christlichen, jüdischen und orthodoxen Geistlichen streitet, wie der Heiland denn angemessen dargestellt werde (herrliche Szene!), wird sein Star Baird Whitlock (George Clooney) entführt – und zwar, wie erwähnt, von kommunistischen Drehbuchschreibern, die das System auf die Probe stellen und mit dem Lösegeld die Russen finanzieren wollen. Das Verschwinden des Stars bleibt auch der Klatschpresse nicht lang verborgen, die angesichts der zahlreichen Weibergeschichten des Stars sofort Verdacht schöpft und Mannix ein Ultimatum stellen. Gleichzeitig kämpft der distinguierte Filmemacher Laurence Laurentz (Ralph Fiennes) mit Hobie Doyle (Alden Ehrenreich), einem Star zahlreicher B-Western, der sich mit den geschliffenen Dialogen der intellektuellen Gesellschaftskomödie zemlich schwer tut. Und die zickige DeeAnna Moran (Scarlett Johansson) benötigt auch mal wieder Hilfe.

Das Schöne an HAIL, CAESAR! ist der Schwung, mit dem er all diese Geschichten zusammenfügt, ohne je eine Idee dabei überzustrapazieren. Andere hätten aus dem Cowboy mit dem Texas-Drawl, der ohne Pferd nicht schauspielern kann, gleich einen ganzen Neunzigminüter gemacht, die Coens bringen die Idee in einer einzigen Szene auf den Punkt – und schaffen auch noch closure, wenn sie uns dann später jenen vorführen, wie Hobies Bemühen, geschickte Inszenierung und die Möglichkeiten der Technik sich zu dem einen perfekten take ergänzen. Wunderbar zurückgenommen ist Brolins Darbietung als Mannix, des Machers, der ja leider doch auch nur ein Befehlsempfänger ist, und all die kleinen und großen Probleme im Sinne des Unternehmens lösen muss, ohne wahnsinnig zu werden. Sein Ausbruch am Ende, wenn ihm der dümmliche Whitlock gegenübertritt undbegeistert halbverstandene marxistische Ideen nachplappert, ist ebenso Gold wert wie Whitlocks Blick. Dann sind da noch die wunderschönen Musicalszenen, die die Coens gemeinsam mit ihrem zurückgekehrten Kameramann Roger Deakins erdachten und die den ganzen Schmelz einer verlorenen Zeit wiederbeleben. HAIL, CAESAR! verklärt nicht, trotzdem stimmt er einen nostalgisch: Man ahnt, wie das Leben auf dem riesigen Studiogelände brodelt, wo auf jeder Soundstage ein anderes Werk entsteht, mal ein überambitionierter Historienschinken, dann wieder ein kleiner, naiver Western, bekommt diesen Eindruck einer glamourösen Parallelgesellschaft, mit Stars, die noch Geheimnisse haben und nicht jedes Schnitzel via Foto mit ihren Fans teilen. Es gibt auch wieder zahllose jener Coen’schen Ellipsen, die ihren Filmen dieses zusätzliche Maß an Leben und Authentizität verleihen: Was ist das große Geheimnis von Whitlock, mit dem er erpresst wird und dessen bloße Erwähnung ihm die Gesichtszüge entgleisen lässt? Wir erfahren es nicht.

Die schönste Szene ist jener große Moment aus dem Film im Film, in dem Whitlocks Römer Antilochus den Heiland erblickt und verzaubert von dessen überirdischen Weisheit und Schönheit bekehrt wird: Clooney/Whitlock machen das Unbegreifliche greifbar, die Musik schwillt an … und dann vergisst der Schauspieler seinen Text und alles bricht in sich zusammen. Das scheint mir auch das treffende Bild für HAIL, CAESAR! zu sein, der immer wieder an der Größe kratzt und sich dann etwas anderem zuwendet. Nur dass es bei den Coens ganz klare Absicht ist. Schöner Film.

THE MAN WHO WASN’T THERE war der dritte Coen-Film in Serie, den ich damals im Kino gesehen habe. Die Erinnerungen sind verblasst, ich weiß aber noch, dass ich während meines Studiums allein im Metropol in Düsseldorf saß und nach dem Film den Eindruck hatte, ein ungewöhnliches, eher experimentelles, enigmatisches, vielleicht gar avantgardistisches Nebenwerk der Brüder gesehen zu haben. Das kann ich zwar heute, nach dem ersten Wiedersehen seit damals so nicht bestätigen, wohl aber lässt sich konstatieren, dass THE MAN WHO WASN’T THERE die dunkle Tragik, bleischwere Traurigkeit und grimme Grausamkeit, die in den Filmen der Coens meist mit einer dicken Schicht absurden, comichaften Humors bedeckt ist, ganz offen zu Tage trägt. Die Brüder sind hier dank der wunderschönen Schwarzweißfotografie ihres Stamm-Kameramanns Roger Deakins ganz nah dran am „echten“ Noir, dessen existenzialistische Dimension sie ungefiltert durchbluten lassen (THE MAN WHO WASN’T THERE gilt als lose Adaption von Camus‘ berühmtem Roman „Der Fremde“). Es ist der erste Film von ihnen, der wrklich in alles umfassender Schwärze endet. Dass der Protagonist, sie mit offenen Armen empfängt, macht es nicht besser. Im Gegenteil.

Ed Crane (Billy Bob Thornton) ist Barbier im Geschäft seines geschwätzigen Schwagers (Michael Badalucco). Zu Hause empfängt ihn seine Frau Doris (Frances McDormand): Die Ehe „funktioniert“, aber Liebe oder Leidenschaft gibt es nicht zwischen den beiden. Dafür läuft es umso besser mit ihrem Chef Big Dave Brewster (James Gandolfini), der ein großes Kaufhaus leitet, das wiederum seiner Gattin gehört. Ed sieht in der Affäre seine große Chance, etwas aus seinem Leben zu machen, aus der Alltagsödnis auszubrechen. Er schreibt einen Erpresserbrief und fordert 10.000 Dollar von Brewster, die er in das Dry-Cleaning-Geschäft des ekligen Creighton Tolliver (Jon Polito) investieren will. Die Geldübergabe klappt, aber dann kommt Brewster Ed auf die Schliche, stellt ihn zur Rede und stirbt bei der folgenden Auseinandersetzung. Wenig später stehen zwei Polizisten bei Ed im Barbershop: Sie erklären ihm, dass Doris wegen Mordverdacht verhaftet wurde …

Wenn THE MAN WHO WASN’T THERE ein Noir aus den Vierzigerjahren wäre, würde die Thornton-Rolle vielleicht von Fred McMurray gespielt werden: ein nicht unsympathischer oder unattraktiver, aber eben ein eher durchschnittlicher, ein bisschen langweiliger Typ. Ed Cranes herausstechendste Eigenschaft ist seine Einsilbigkeit: Zweimal beschwert er sich darüber, dass Arbeitskollegen zu viel reden, ebenso oft gesteht er, dass er nicht gerade zum Entertainer geboren sei, auf die Frage, was seine Frau an ihm am meisten schätze, antwortet sie einst, dass er nicht viel rede. Er ist nicht dumm, im Gegenteil sieht man ihm an, dass ihm ständig tausende von Gedanken durch den Kopf schießen, er seine Umwelt ganz genau beobachtet. Manchmal durchzuckt ein Blitzen seine Augen und man vermutet, wie ihm eine perfide Boshaftigkeit eingefallen ist, die er wie alles andere auch für sich behält. Als er seinen Gedanken einmal völlig gegen seine Gewohnheit freien Lauf lässt, sagt er etwas sehr bizarres über unsere Haare, wie sie immer weiterwachsen wie etwas lebendiges, wir sie aber einfach abschneiden und wegwerfen. Sein Schwager reagiert verständlicherweise verstört. Aber da ist Ed bereits zum Erpresser und Mörder geworden.

Ed ist das Paradebeispiel des passiven, unmotivierten und ambitionslosen sad sacks, der eines Tages aufwacht, feststellt, dass er sich vom Leben in eine Sackgasse hat treiben lassen, und daraufhin zum ersten Mal die Initiative ergreift: Weil aber die Kraft für den langen Weg zurück längst nicht mehr reicht, muss natürlich eine bequeme Abkürzung genommen werden, die alles gnadenlos verschärft. Crane ist ein Feigling wie Lundegaard oder Lebowski, kein per se böser Mensch, aber einer, der für sich immer einen Sonderweg in Anspruch nimmt und in dem Moment, in dem er mit dem Rücken zur Wand steht, zu allem fähig ist (bei Lebowski ist das ein bisschen anders, aber der würde sich von seinem feinen Freund Walter zu jeder Schweinerei überreden lassen, bloß um nicht die „Linie im Sand“ ziehen zu müssen). Bei den Coens schlägt das Leben aber meist mit äußerster Perfidie zurück: Die Verkettung der Umstände, die Crane dann schließlich über Umwege doch noch auf den elektrischen Stuhl bringt, für einen Mord, den er nicht begangen hat, lässt auf einen ausgesprochen schadenfrohen Weltgeist schließen. Und fungiert als weiterer Beleg für die überbordende Fantasie der Coens, denen es wieder einmal gelungen ist, einen kunstvollen Noir-Plot zu entwickeln, der sich mit all seinen Exkursen wunderbar organisch anfühlt (und Tony Shaloub zum zweiten Mal nach BARTON FINK eine Spitzenrolle auf den Leib schreibt). Eine kurze, aus dem Rahmen fallende Episode über eine alien abduction, kommt völlig unerwartet, wird aber zu so etwas wie einem Leitmotiv, mit dem Bild einer sich drehenden Untertasse, das sich dann in einer fliegenden Radkappe spiegelt (und steht wieder im Einklang mit dem Brauch der Coens, US-Mythen aufzugreifen, so ihre Filmwelten zu authentifizieren und den Anspruch anzumelden, sich selbst in diesen Mythenschatz einzuschreiben). Das Leben geht seltsame Wege, nicht alle Kausalzusammenhänge lassen sich am Ende befriedigend entschlüsseln. Ed Crane ist fast zufrieden, als er hingerichtet wird. Immerhin hatte er eine gute Story zu erzählen (mit der ein oder anderen Länge, er wird schließlich pro Wort bezahlt).

Auch dieser Film der Coens wurde wieder ausgesprochen positiv aufgenommen – sogar vom Publikum, was ich schon etwas überraschend finde -, bedeutet aber auch so etwas wie eine Zäsur. Dem grimmigsten, düstersten Film der Brüder folgten mit INTOLERABLE CRUELTY und THE LADYKILLERS die beiden wahrscheinlich kommerziellsten (zumindest bis TRUE GRIT). Viele würden die beiden Genannten wahrscheinlich als Schwachstelle bewerten, THE LADYKILLERS erhielt, wenn ich das richtig erinnere, durchweg schlechte Kritiken und gilt allgemein als Fleck auf der weißen Weste: Ich mochte zumindest ersteren damas sehr gern und bin auf das Wiedersehen wie auch die Erstsichtung des Remakes des britischen Klassikers sehr gespannt. Festzuhalten bleibt, dass die Coens dem Noir mit THE MAN WHO WASN’T THERE ein wunderschönes Denkmal gesetzt und ihren vielleicht „reinsten“ Film gedreht haben.

jungle_bookEs war klar, dass der vielleicht beliebteste unter den Walt-Disney-Filmen irgendwann ein Remake als „Realfilm“ erfahren würde: Nicht nur der Fortschritt der Effekttechnik und das Aus-der-Mode-Kommen klassisch gezeichneter Trickfilme machte das unabwendbar: Das Original von Wolfgang Reithermann legte es schon mit seiner nahezu elliptischen Erzählweise nahe, dass jemand das Bedürfnis verspürte, die Lücken zu füllen. Jon Favreau, der sich mit IRON MAN nicht gerade als großer Künstler, wohl aber als relativ sorgfältiger Verwalter eines beliebten Franchises erwiesen hat, ist wahrscheinlich die ideale Wahl für ein Unterfangen wie dieses. Im Zentrum von THE JUNGLE BOOK steht keine neue erzählerische Idee, sondern vor allem der Wunsch, tiefer in den Urwald vorzudringen, diese geheimnisvolle, von wilden Tieren bevölkerte Welt zu neuem, vor allem authentischem Leben zu erwecken. Also tatsächlich in die dritte Dimension vorzudringen, während sich der Originalfilm nur in zweien abspielte. Wie immer, wenn ein Film sich dermaßen auf den vermeintlichen Realitätsgrad seiner CGI verlässt, gibt es hier und da Anlass zu meckern, wenn die Illusion mal missglückt, aber im Großen und Ganzen ist THE JUNGLE BOOK die angepeilte Augenweide, der Plan ist also aufgegangen. Man bekommt ziemlich genau das geliefert, was sich im Original immer nur in den stilisierten Hintergründen andeutete: tiefen, unergründlichen Urwald voller Geheimnisse und Wunder – und einer bunten, großartig animierten Fauna.

Dieses Ausbreiten des Stoffes birgt auch Gefahren: Favreaus THE JUNGLE BOOK dickt an, wo Reithermann Dinge wegließ. Mowgli (Neel Sethi) erhält nun eine Backstory, Shere Khan (Idris Elba) hat einen persönlichen Grund, ihn zu hassen, und das Menschenkind ist zwischen den charakterstarken Tieren keine austauschbare Gestalt mehr wie zuvor, sondern das klare Zentrum, das am Ende beinahe messianische Fähigkeiten zugesprochen bekommt. Die Perspektive des Films ist eine andere. Während der Mensch in Reithermanns Klassiker durch die Augen der Tiere betrachtet wurde, Mowgli im Grunde ein universeller Repräsentant der Menschheit „an sich“ war, geht es in Favreaus Film eher darum, dass sich Mowgli als Individuum von bzw. vor den Tieren emanzipiert und behauptet. Bagheera und seine Wolfsfamilie versuchen ihm das „Menschliche“ bzw. das Individuelle auszutreiben, damit er einer von ihnen sein kann; etwas, das Mowgli sichtlich schwer fällt. Erst zum Ende des Films kann er seinen tierischen Freunden beweisen, dass seine genuin eigenen Fähigkeiten nicht etwa Mängel, sondern Stärken sind, die es zu bewahren lohnt: Auch und gerade für die tierische Gemeinschaft. Er geht auch nicht zu den Menschen, sondern bleibt als nun akzeptierter „Sonderfall“ bei seiner Wolfsfamilie. Kurz: Das Original forderte vom Zuschauer, sich selbst aus der Distanz von außen zu betrachten, ohne am Ende eine „Lösung“ zu offenbaren. Es akzentuierte einen natürlichen Lauf der Dinge, die Herausbildung der Persönlichkeit als universellen Prozess, der immer gleich abläuft. Favreaus Remake hingegen macht es dem Betrachter wesentlich leichter: Mowgli darf, ganz der Disney’schen Philosophie zufolge, bei ihm etwas Besonderes sein und damit auch das Maß der Schöpfung bleiben – vor der der Mensch aber natürlich Respekt haben sollte.

Wenn aber auch die intellektuelle Offenheit fehlt, die den Klassiker auszeichnete, so heimst Favreau Sympathiepunkte ein: Vor allem natürlich, weil THE JUNGLE BOOK einfach wunderschön anzuschauen ist und zumindest meine Knöpfchen sehr zielgenau zu drücken verstand. Der Film ist spannend, witzig und im richtigen Moment anrührend. Dass und wie er die unsterblichen Originalsongs adaptiert, hat mir ebenfalls gut gefallen.  Außerdem steuert Favreau immer wieder gegen, bevor es allzu formelhaft wird, und bewahrt dann die Mystik des Originals, vor allem natürlich in den Episoden um die geheimnisvolle Kaa (Scarlett Johansson) und den gigantischen King Louis (Christopher Walken). Letztere Besetzung mag auf dem Papier zunächst unorthodox und fehlgeleitet erscheinen, aber sie erweist sich als wahrhaft inspiriert. Die Louis-Episode ist dann auch der Höhepunkt des Films. Klar, das ist den Anforderungen des heutigen Eventkinos entsprechend alles sehr over the top und überschreitet im Affentempel die Grenze zum Horror- oder Monsterfilm, aber es funktioniert eben. Da sind Dinge auf der Welt, die der Mensch nicht versteht, die älter sind als er, mit denen er nichts zu tun hat. Bagheera hatte schon Recht. Auch wenn Disney das anders sehen mag.

captain_america_civil_war_ver18_xlgDie beiden Filme um den „first avenger“ namens Captain America sind wahrscheinlich das beste, was unter dem Marvel-Logo bislang über die Leinwand geflimmert ist. Gerade der vorangegangene Teil wurde geradezu euphorisch aufgenommen und etablierte das inszenierende Bruderpaar der Russos sofort als neue Hoffnung am Franchise-Himmel. Wenn man sich den Drive anschaut, mit dem sie die Actionsequenz realisiert haben, mit der CAPTAIN AMERICA: CIVIL WAR beginnt, ist man geneigt, in die Jubelarien miteinzustimmen. Das Tempo ist hoch, der Schnitt frenetisch, ohne dabei die Übersichtlichkeit zu zerstören, und darüber hinaus ziemlich zupackend und brachial – durchaus überraschend für eine doch eher kindgerechte Comicverfilmung, deren Vielzahl an CGI einer echten, spürbaren Physis oft eher im Weg steht. Aber tonal hatte sich ja schon der Vorgänger vom bunten Firlefanz der anderen Filme des MCU abgehoben und die Brücke geschlagen zum Politthriller der Siebzigerjahre. Man mag es den Russos nicht verdenken, wenn sie die Erfolgswelle so lange reiten wie es geht und sich mit weiteren Comicverfilmungen gesund stoßen, aber insgeheim frage ich mich schon, zu was die beiden wirklich im Stande wären. „Wirklich“, das meint in diesem Fall: nicht in ein enges Konzept gepfercht, das wenig Freiheiten erlaubt, dafür aber vorsieht, dass innerhalb von knapp zwei Stunden ca. ein Dutzend handelnder Hauptfiguren eingeführt, ca. 28 offen herumliegende Handlungsfäden aufgenommen und nebenbei die nächsten zehn Filme angeteasert werden müssen.

Ich gebe, wie schon bei X-MEN: APOCALYPSE, gern zu, dass ich CAPTAIN AMERICA: CIVIL WAR deutlich besser fand als die letzten Marvel-Filme: Die Geschichte um den Riss, der durch die Superhelden-Mannschaft geht und sie plötzlich zu Feinden macht, ist um Längen interessanter als der Kampf um irgendwelche Steine mit unklaren Eigenschaften. Die Actionszenen sind, wie erwähnt, griffig inszeniert, die große Schlacht der Protagonisten gegeneinander stellt eine gelungene Übersetzung der Comic-Panels in Filmbilder dar, ebenso wie Spider-Mans unentwegte Sprücheklopferei hier sehr schön adaptiert wird. Und langweilig, wie so mancher Kollege, fand ich den Film auch nicht. Trotzdem muss ich nach 24 Stunden des Sackenlassens irgendwie konstatieren, dass CAPTAIN AMERICA: CIVIL WAR so gut wie gar keine Spuren bei mir hinterlassen hat. Er ist einfach so vorbeigerauscht. Ich weiß, oft genug lobe ich Filme für solche „Flüchtigkeit“ und Trivialität. Aber der hier will ja nicht flüchtig und trivial sein, sondern ist in jeder Sekunde mit dem Wissen um die Schlüsselfunktion produziert worden, die er im Übergang des MCU in die nächste Phase innehat. Satte 250 Millionen hat das Ding gekostet, das muss man sich mal vorstellen. Und dann hat man am Ende das Gefühl, eine überproduzierte Episode einer Fernsehserie gesehen zu haben. In irgendeinem Text, den ich unmittelbar nach dem Kinostart gelesen habe, fiel der Schreiber fast auf die Knie vor dem angeblichen erzählerischen Finessenreichtum, der Kunstfertigkeit, mit der alle zuvor angestoßenen Plotfäden hier zusammenlaufen. Ich glaube, für diese Form verblendeter Begeisterung bin ich zu alt: Das ist keineswegs genial, sondern genau wie in den zugrundeliegenden Heftchen (oder eben in einer Fernsehserie), nur dass man die in einer Viertelstunde durchgelesen hatte, nur einen Monat bis zur nächsten Ausgabe warten und dann nur ein paar Mark fuffzich dafür berappen musste, anstatt wie jetzt mit lauten Dröhnen der Marketingmaschine ein „Jahrhundertereignis“ vorgesetzt zu bekommen, dem dann ein ganzer Industriezweig seinen Merchandisingmüll hinterher kippt.

Ich finde es schade, dass ich nach mittlerweile zwei?, drei? Filmen immer noch nicht mehr über Hawkeye, Falcon oder Black Widow weiß, als dass sie Pfeile schießen, Flügel haben oder kämpfen können. Dass bei all der Zeit, die sie sich nehmen, entscheidende Handlungsmomente trotzdem noch lieblos hingeschludert oder schlicht hanebüchen wirken, Neuankömmlinge wie Black Panther oder Scarlet Witch (jaja, die war schon bei AVENGERS: AGE OF ULTRON dabei, aber wer will sich das alles merken), außer einem optischen Eindruck keinerlei Wirkung hinterlassen und das alles seltsam leer und leblos wirkt. Die Comics ließen auf wenigen Seiten und in statischen Panelen ganze lebendige Universen vor dem Auge entstehen, CIVIL WAR hingegen könnte auch in einem Gewerbegebiet gedreht worden sein, so aseptisch fühlt er sich an. Ich glaube, der Drang danach, die stilisierten, mal im- dann wieder expressionistischen Bilder der Comics in „realistische“ Filmbilder zu übersetzen, raubt den Figuren genau das, was ursprünglich mal ihre Kraft ausmachte und Menschen überhaupt dazu brachte, sie in ihre Herzen zu schließen: In den bunten Kästen gefangen wirkten Captain America, Iron Man und Konsorten wirlich überlebensgroß. In Fleisch und Blut sind sie Clowns mit überkandidelten Problemen.

 

So, da sind wir mal wieder, beim nächsten großen Marvel-Superheldenfilm, den ich mir eigentlich nicht mehr ansehen wollte, dann aber doch wieder weich geworden bin. Es sind das Gefühl, bei diesem einen Mal vielleicht doch etwas verpassen zu können, und die Neugier darauf, wie die nächsten filmischen Äquivalente zu den zweidimensionalen Vorlagen die Transition überstanden haben, die mich immer wieder zugreifen lässen. Wer ein Herz für die Superhelden-Comickultur hat, wird von Marvel auf diese Art und Weise mit jeder neuen Verfilmung eingefangen: mit einem Versprechen, zu dem die mindestens milde Enttäuschung fast schon dazugehört, um das Bedürfnis nach der nächsten Installation zu sichern. Die Masche funktioniert bislang noch, aber mit jedem Film, der folgt und sich dann doch wieder nur als Vorspiel auf das große, unüberbietbare Finale – oder auch nur auf den nächsten Verwertungszyklus – entpuppt, wächst auch die Gefahr, die Geduld überzustrapazieren oder Erwartungen zu schüren, die unmöglich zu erfüllen sind.

Auch über den zweiten AVENGERS-Film AGE OF ULTRON hätte ich schon vorab einen Text schreiben können, den ich dann nach der Sichtung kaum hätte modifizieren müssen. Man weiß ja mittlerweile, wie das läuft, was man erwarten kann und was man auch diesmal wieder nicht bekommen wird. Der zweite Teil hat mir eher gut gefallen, aber das liegt auch daran, dass ich deutlich Schlimmeres erwartet hatte. Neben den Jubelarien und ausufernden Diskussionen, die jeder neue Marvel-Film im Netz unweigerlich auslöst, kann man recht verlässlich auch Quasi-Verrisse von Leuten lesen, denen es ganz ähnlich geht wie mir. Da wird zu Recht bemängelt, dass eigentlich jeder Superhelden-Film nur noch der Teaser für die kommenden Projekte ist, dass vor lauter Charakteren, die da zusätzlich zu der Armada an eh schon existerenden eingeführt werden, kaum noch Zeit bleibt, tatsächlich eine Geschichte zu erzählen, dass jegliche Vision, die möglicherweise einmal am Anfang stand, der radikalen Zielgruppenoptimierung zum Opfer gefallen ist. Das alles trifft auch auf AGE OF ULTRON zu. Regisseur Joss Whedon ließ sich nach der Fertigstellung wenig versöhnlich über die Erfahrungen mit Marvel zitieren, genervt über die Einmischung der Produzenten und die ständigen Kompromisse. Man sieht dem fertigen Film an, was drin gewesen wäre, aber nicht sein durfte, weil die nächsten 32 Subplots zu triggern waren, die dann bis ins Jahr 2022 vielleicht gelöst sein werden.

Die Thematisierung der Frage, wie weit man zur Sicherung des Friedens gehen darf, was ein solcher mit kriegerischer Gewalt gesicherter Frieden überhaupt wert ist, wann „gut“ endet und „böse“ beginnt, ist dabei eigentlich sehr interessant. Exemplifiziert wird sie zum einen durch die Geschichte Ultrons (James Spader), einer von Tony Stark (Robert Downey jr.) geschaffenen künstlichen Intelligenz, die der Kontrolle durch die Superhelden entweicht und zu dem nicht ganz abwegigen Schluss kommt, dass die Menschen Schuld am Zustand der Welt sind und demnach ausgelöscht gehören, zum anderen durch Bruce Banner (Mark Ruffalo), der als Hulk während eines Wutanfalls eine ganze Stadt verwüstet, auch seine Freunde fast umbringt, und daraufhin an seiner Eignung als Wohltäter zu zweifeln beginnt. Außerdem gibt es noch zahlreiche weitere Subplots und Exkurse, die Zeit beanspruchen und dem Film durch die daraus resultierende Oberflächlichkeit zwangsläufig den Charakter einer aufgeblähten Soap-Opera-Episode verleihen. Der Haupt-Erzählstrang um Ultron ist ein gutes Beispiel für die Probleme, die mangelndes editorisches Gespür verursacht: Innerhalb von zwei Szenen reift er von der Idee zur Realität, eine Szene später mutiert er bereits zum Superschurken mit Weltvernichtungsplan. Dass der vollanimierte Blechkasten überhaupt über etwas Charakter verfügt, ist einzig der Stimme von James Spader zu verdanken. Was Marvel erstaunlicherweise immer noch nicht gemerkt hat: Ein solcher Film steht und fällt mit einem vernünftigen Bösewicht. Bisher hatten es die Helden aber immer nur mit völlig austauschbaren Pappenheimern zu tun, auf deren Zugkraft noch nicht einmal die Macher selbst zu vertrauen scheinen. Wer glaubt, dass sich das mit Thanos ändern wird, hat mein aufrichtiges Mitleid.

Das Tempo, das AGE OF ULTRON geht, trägt natürlich dazu bei, dass man sich nicht langweilt, nie zu lang bei einer Sache aufhalten muss, immer die nächste effektlastige Actionszene um die Ecke lugen sieht. AVENGERS: AGE OF ULTRON ist mit „kurzweilig“ schon ganz gut beschrieben, lässt aber jede Nachhaltigkeit vermissen. Es gibt ein paar schöne Bilder, etwa während der einleitenden Actionsequenz, in der die Kamera atemlos über ein Schlachtfeld fährt und immer wieder bei einem anderen Avenger „hängenbleibt“, oder im Zweikampf zwischen dem „Hulkbuster“ und Hulk – wie überhaupt die Szenen mit dem grünen Wutklumpen bei mir für einen enormen Anstieg der Stimmungskurve sorgten (Vision (Paul Bettany) ist auch ein HIngucker), aber nichts, was einen wirklich packt und sich unauslöschlich einbrennt, wie Actionfilme das im Idealfall leisten. Nichts bekommt überhaupt die Zeit, irgendeine über den ersten Wow-Effekt hinausgehende Wirkung zu entfalten, weil atemlos sofort die nächste Story angerissen oder beendet werden muss. Es ist wirklich erstaunlich: Da wurde eine Viertelmilliarde Dollar (!) dafür ausgegeben, einen Film zu drehen, dessen herausragendste Eigenschaft ist, dass er sich binnen kürzester Zeit verflüchtigt wie ein leiser Pups.

Kürzlich habe ich einen sehr dummen Artikel gelesen(Cracked.com mag ich eigentlich sehr gern, aber die Filmtexte fallen mir immer häufiger negativ auf), in dem die Geschäftsstrategie der Marvel-Konkurrenten DC (Superman, Batman etc.) hinsichtlich ihrer Filme genüsslich auseinandergenommen wurde. Die Grundthese des hingeschluderten Textes lautete, dass die Verantwortlichen für die filmische Umsetzung der DC-Comics nicht in der Lage seien, ihre Lehren aus den immens erfolgreichen Marvel-Vorbildern zu ziehen. Als ein wichtiges Beispiel für die seiner Meinung nach verfehlte Konzeption führte der Autor an, dass die DC-Filme überwiegend auf Düsternis setzten, wo doch Marvel gerade mit dem überwältigenden Erfolg von GUARDIANS OF THE GALAXY bewiesen habe, dass das Publikum das genaue Gegenteil sehen wolle. Mal ganz davon abgesehen, dass die Kritik an sich idiotisch ist – Wer sagt, dass nicht zwei unterschiedliche „Produkte“ Erfolg haben können? Wer bräuchte DC-Verfilmungen, wenn sie ein bloßer Abklatsch der Marvel-Filme wären? Und was schriebe wohl ein ideenloser Nerd, wenn DC das Erfolgskonzept des Konkurrenten 1:1 übernähme? –: Sie ist schlicht falsch. Denn wenn CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER kein düsterer und grimmiger Superheldenfilm ist, dann weiß ich es auch nicht. Nachdem Joe Johnstons Vorgänger, der mir auch schon ganz ausgezeichnet gemundet hatte, sich weitestgehend einer nostalgischen Reanimation des in Zeiten des Zweiten Weltkriegs die Werte der freien Welt gegen die Nazis verteidigenden dienstältesten Marvel-Helden verschrieben hatte, befassen sich Anthony und Joe Russo mit der Frage, welche Funktion eine solch anachronistische Figur heute noch übernehmen könnte. Die Antworten, die sie finden, drohen in ihrer konsequentesten Lesart nicht nur, dass Konzept des „Superhelden“ gänzlich zu erodieren, sie machen CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER auch zum bislang mit Abstand ernstesten und erwachsensten  der grassierenden Marvel-Verfilmungen.

Die Organisation S.H.I.E.L.D., unter deren Schirmherrschaft Steve Rogers (Chris Evans) als Supersoldat Captain America und zahlreiche andere Superhelden ihren Dienst zum Schutz der USA versehen, entpuppt sich zu Beginn des Films als zu bedrohlicher Macht angewachsener Popanz. Ein Konflikt zwischen dem braven Diener und seinem Vorgesetzten Nick Fury (Samuel L. Jackson) bahnt sich schon früh an, als letzterer seinen Untergebenen in das neueste Projekt von S.H.I.E.L.D. einweiht: Wissenschaftliche Forschung hat es ermöglicht, zukünftige Verbrecher zu ermitteln und die Organisation so in die Lage versetzt, sie à la MINORITY REPORT präventiv zu bestrafen. Rogers ist von diesem Plan alles andere als angetan, sieht die eindeutig totalitaristischen Tendenzen hinter einem solchen Vorhaben und beginnt somit auch an der Legitimation seines Arbeitgebers und der Rechtmäßigkeit seiner eigenen Missionen zu zweifeln. Auch der S.H.I.E.L.D.-Offizielle Alexander Pierce (Robert Redford) will sich nicht länger damit begnügen, Verbrecher zu jagen und nach ihrer Festsetzung zu bestrafen. Er sieht sich als „Realist“ und seine Überzeugung fasst er mit dem Satz „to build a better world sometimes means having to tear the old one down“ zusammen. Mit dem Niederreißen dieser alten Welt anzufangen, kann er kaum erwarten. CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER befasst sich unverkennbar mit der Entwicklung, die die so genannte freie Welt seit 9/11 immer näher an einen nun möglicherweise kurz bevorstehenden Wendepunkt geführt haben: den Moment, in dem das ins Extrem getriebene Sicherheitsbedürfnis der Wohlstandsnationen droht, sie in totalitäre Regime zu verwandeln, die ihren Bürgern schon bei bloßem Verdacht mit drastischen Repressalien drohen. Siehe alle politischen Vorstöße zur Überwachung und „Terrorismusbekämpfung“.

Passend zu dieser Thematik werfen die Russos fast allen pubertären Zierrat über Bord und gestalten ihr Sequel in Struktur, Ton und Dramaturgie nach dem Vorbild der unterkühlten Spionage- und Politthriller der Siebzigerjahre. (Die Besetzung von Redford, der in zwei der wichtigsten Vertreter jenes Genres mitwirkte – Pakulas ALL THE PRESIDENT’S MEN und Pollacks THREE DAYS OF THE CONDOR –, ist ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl.) CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER befasst sich zunächst mit der langsamen Entfremdung Rogers‘ von seinem Arbeitgeber, den Verdachtsmomenten und stärker werdenden Zweifeln, um den Spieß dann in der zweiten Hälfte, nach einem unerwarteten, als Zäsur wirkenden Ereignis umzudrehen. Der bisherige Vorkämpfer für die Werte der Demokratie ist nun der Abtrünnige und Landesverräter, der seine Unschuld nur dann beweisen kann, wenn er den Drahtzieher des Komplotts ausschaltet. Passend dazu fallen die Actionszenen hier eine ganze Spur weniger exaltiert, dafür aber erheblich ruppiger aus als zuvor. Ein Einsatz Rogers‘ auf einem von Terroristen gekaperten Schiff ist eine Studie in Sachen Geschwindigkeit und brachialer Effizienz, und auch die weiteren Actionsequenzen betonen eher die zerstörerische Gewalt als dass sie jugendliche Omnipotenzträume und Bewegungsfreude bebilderten. Es ist letztens der Vorlage geschuldet, dass CAPTAIN AMEIRCA: THE WINTER SOLDIER nicht zur deprimierenden Dystopie wird. Am Ende ist es eben doch kein inhärentes systemisches Problem, das den Sündenfall von der humanistisch gesinnten Polizeiorganisation zum Terrorherrscher begründet, sondern die Infiltration durch die Abkömmlinge der Nazivereinigung Hydra, die Rogers glaubte, im vorangegangenen Film zerschlagen zu haben. Genretypisch ufert das Sequel zum Showdown hin in eine ausgedehnte, aber selten wirklich innovative oder gar begeisternde Material- und Effektschlacht aus, die nach den vorangegangenen Ereignissen durchaus etwas befremdlich und inkonsequent anmutet, aber den rundum positiven Gesamteindruck kann dieser verzeihbare Schönheitsfehler auch nicht schmälern. Auf die weitere Entwicklung in den kommenden Marvel-Filmen bin ich überaus gespannt, was ich nach den letzten Installationen nicht gerade sagen konnte.

Dass für den Freund bunten Firlefanzes dieses Jahr kein Weg an MARVEL’S THE AVENGERS vorbeiführt, zeigt sich schon daran, dass selbst ich den Weg ins Kino gefunden habe, um ihn mir mit 3D-Brille bewaffnet anzusehen und mich selbst davon zu überzeugen, dass es sich hierbei um den CITIZEN KANE des Superheldenfilms handelt. Zwar bin ich ganz froh, dass ich mein anlässlich des grauenvollen X-MEN ORIGINS: WOLVERINE geäußertes Versprechen, Marvel-Filme zukünftig zu meiden, gebrochen habe, dennoch hapert es auch bei diesem jüngsten Werk ganz erheblich an allem, was über Krawall und Action hinausgeht. Was das heißt, könnt ihr in meiner Rezension nachlesen, die ich für Hard Sensations verfasst habe. Klick!

Das exzentrische Genie Tony Stark (Robert Downey jr.) ist wegen seiner Superheldennebentätigkeit als Iron Man zur internationalen Popikone geworden, gleichzeitig aber auch zum Sicherheitsproblem geworden. Wenn er einen High-Tech-Maschinenanzug bauen kann, dann sollten auch andere Menschen mit weniger guten Absichten dazu in der Lage sein. Tony Stark wiegelt ab, doch dann tritt der Russe Ivan Vanko (Mickey Rourke) mit seinen mörderischen Elektronenpeitschen auf. Im mäßig erfolgreichen Waffenproduzenten Justin Hammer (Sam Rockwell) findet er einen willigen Finanzier …

Das Übermaß positiver Reaktionen auf den sehr guten, aber doch auch etwas zu runden IRON MAN sollte wohl durch das kaum weniger unverhältnismäßige bashing des zweiten Teils wieder ausgeglichen werden. Tatsächlich versagt Favreaus Sequel immer dann, wenn er auf den Pfaden des ersten Teils wandelt und lediglich klassisches Superhelden-Erzählkino sein will. Die nötigen klischierten Plotpunkte werden nämlich lediglich lustlos abgehakt, die eigentlich zentrale Rivalität zwischen Stark und Vanko bleibt sträflich unterentwickelt, kaum mehr als eine Fußnote in einem Film voller wesentlich interessanterer Subplots, was auch der finale Zweikampf belegt, der lediglich pflichtschuldig abgespult wird und – wie schon im Vorgänger – enttäuscht. Dass IRON MAN 2 mehr sein könnte, wenn er nicht so sklavisch der Vorgabe verpflichtet wäre, massentaugliches Entertainment mit den typischen Beigaben zu liefern, wird offenkundig, wenn Favreau sich vom abgegriffenen Gut-gegen-Böse-Schema ab- und den Verwicklungen von Politik, Wirtschaft und Militär zuwendet. Schon die Auftaktsequenz, in der sich Stark/Iron Man während einer Eröffnungsfeier in einer überaus befremdlichen Popchoreografie buchstäblich als Messias feiern lässt, muss demjenigen Zuschauer, der hier seinem Comichelden zujubeln wollte, eigentlich die Kehle zuschnüren. Klar, der unverhohlene Narzissmus gehört zur Stark-Figur nunmal dazu, aber mit ihrer Verortung in einer mit unserer Welt stark verwandten Quasirealität verliert er eindeutig seine Unschuld. Zu den stärksten Momenten des Films, der mit seiner High-Gloss-Optik im Kontext sehr treffend auf Verführung und Täuschung seiner Konsumenten abzielt, zählt eine gerichtliche Anhörung Starks, bei der dieser von sich behauptet, den Weltfrieden privatisiert zu haben. Solche kurzen Momente liefern weitaus mehr Gedankenfutter, als der restliche Film mit seiner reichlich uninteressanten Materialschlacht, denn von einem solch „privatisierten Weltfrieden“ und den Problemen, die ein solcher aufwirft, scheinen wir in einer Welt, in der Privatunternehmer mit ihren Erfindungen plötzlich ganz erheblich in die Politik eingreifen – man denke da aktuell nur an den Wirbel um Wikileaks –, tatsächlich nicht mehr allzu weit entfernt zu sein.

So bleibt ein zwiespältiger Film, der sich nicht so recht zwischen klassischem, affirmativen Erzählkino und einem postmodernen, fragmetarischen Erzählen entscheiden will, stattdessen versucht, beides auf einmal zu bieten und in der Folge keines von beiden schafft. Schade um die guten Ansätze und die verbratenen Millionen. Besser als belangloser Müll wie X-MEN ORIGINS: WOLVERINE oder ähnliche Langweiler ist er aber natürlich trotzdem.