the magnificent men in their flying machines or how I flew from london to paris in 25 hours 11 minutes (ken annakin, großbritannien 1965)

Veröffentlicht: April 23, 2008 in Film
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Um den bescheidenen Status der britischen Luftfahrt zu verbessern, veranstaltet der skeptische Lord Rawnsley (Robert Morley) auf Geheiß seines zukünftigen Schwiegersohnes, dem Hobby-Piloten Richard Mays (James Fox), einen Flugwettbewerb. Die besten Piloten aus aller Welt werden nach London eingeladen, um bei einem einmaligen Flug über den Ärmelkanal nach Paris den Sieger zu ermitteln, dem sensationelle 10.000 englische Pfund winken. Unter den Kandidaten befinden sich der siegessichere Franzose Dubois (Jean-Pierre Cassel), der stets von seiner besorgten Frau verfolgte Italiener Ponticelli (Alberto Sordi), die Preußen um Colonel Manfred von Holstein (Gert Fröbe), der hinterhältige Sir Percy Ware-Armitage (Terry-Thomas) und der hemdsärmelige Cowboy Orvil Newton (Stuart Whitman), der bald schon die Aufmerksamkeit der hübschen Patricia, Rawnsleys Tochter, auf sich zieht …

THOSE MAGNIFICENT MEN ist großes Kino, wie es heute nicht mehr produziert wird: Von vorn bis hinten auf den größtmöglichen Unterhaltungswert gebürstet, mit wunderbaren Bildern und Performances vollgestopft, quietschbunt, federleicht, urkomisch und überlang. Seinen Humor bezieht der Film vor allem aus der gekonnten Überzeichnung der verschiedenen Nationalitäten: Die Engländer sind steif und immer etwas etepetete, der Italiener hat ständig die halbe Sippschaft im Schlepptau, die ihm krakeelend hinterherläuft, der Franzose tappt von einer Liaison in die nächste, die Deutschen machen aus allem gleich einen Krieg, dem Japaner reicht man nur mit dem größten Misstrauen ein Taschenmesser – er könnte ja Harakiri begehen wollen. Dass der Amerikaner hier so gänzlich ohne Fehl und Tadel gezeichnet wird ist vor allem aufgrund der Herkunft von Annakins Film verwunderlich. Über das reine Amüsement hinaus gelingt es dem Film dank der wirklich wunderbaren Flugzeuge ausgesprochen gut, ins Bewusstsein zu rufen, was für ein Irrsinn es vor gerade einmal hundert Jahren gewesen ist, sich in eine dieser selbst gebauten Flugmaschinen zu setzen, und welchem Mut und Erfindungsgeist wir es zu verdanken haben, dass wir heute binnen weniger Stunden einmal um den ganzen Erdball jetten können. Die Flugaufnahmen sind schon fast die halbe Miete des Films, dem allerdings, das muss eingeräumt werden, in der zweiten Hälfte etwas die Puste ausgeht. Das Rennen selbst kann die hohen Erwartungen nach dem turbulenten Aufbau nicht mehr ganz erfüllen. Egal, ein schöner Film ist es trotzdem.

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