Die Fortsetzung von JIANG TOU bietet mehr schwarze Magie aus China, ein Wiedersehen mit den Stars Ti Lung und Lo Lieh, krude Effekte und viel Kurzweil – leider aber auch ein irgendwie liebloses Drehbuch, das es versäumt dem Zuschauer klarzumachen, warum er sich für die Charaktere, denen das alles wiederfährt, überhaupt interessieren soll.
In der Eröffnungsszene wird eine arme Frau beim Baden von einem Krokodil gefressen: Ein Zauberer fängt das Biest daraufhin ein, schlitzt ihm den Bauch auf und angelt neben einem Flip-Flop auch einen Armreifen hervor. Was das mit dem Rest des Films zu tun hat? Keine Ahnung, aber es passt trotzdem: GOU HUN JIANG TOU ist nett anzusehen, aber nur wenig nachhaltig. Nichts bleibt wirklich hängen. Der Film handelt von den Versuchen der befreundeten Mediziner Zhongping (Ti Lung) und Zhensheng (Lam Wai Tiu), den Geheimnissen einer bestimmte Spielart der schwarzen Magie auf die Spur zu kommen, mit der Menschen in willenlose Sklaven verwandelt werden. Hinter dem bösen Zauber steckt der Magier Kang Cong (Lo Lieh), der Unliebsame oder auch nur zahlungsunfähige Kunden mithilfe seiner Künste umbringt oder in zombieartige Kreaturen verwandelt und der Muttermilch schöner Frauen seine ewige Jugend verdankt. Sein neuestes Opfer ist Margaret (Lily Li), die Gattin von Zhensheng.
An Wahnsinn mangelt es GOU HUN JIANG TOU nicht und Ho Meng-Huas versierte Regie lässt den Film auch dann noch hübsch aussehen, wenn die Effekte die an ihnen vorübergezogenen Jahre nicht verbergen können. Ein Kampf auf einer Gondelbahn kommt mit schlechten Rückprojektionseffekten herrlich dated daher, die schwachen Zeitraffaufnahmen, mit denen der Zerfall von Kang Congs Opfern in Szene gesetzt wird, war schon 1976 nicht mehr der Weisheit letzter Schluss. Das ist alles nicht so schlimm wie die furchtbare Beliebigkeit, mit der das Drehbuch die für sich genommen hübschen Ideen aneinanderreiht. Der Vorgänger war auch episodisch, aber er wurde durch die vergleichsweise komplexe Figurenkonstellation und die wiedererkennbaren Figuren zusammengehalten. Die Protagonisten hier haben überhaupt keine echten Eigenschaften und ihren Wunsch, hinter das Geheimnis der rätselhaften Tode zu kommen, zieht der Regisseur buchstäblich aus dem Hut. Die Mühe, eine Verbindung zwischen ihnen und Kang Cong herzustellen, macht er sich gar nicht erst. Das erinnert etwas an die Poverty-Row-Horrorfilme von anno dunnemals, in denen allein der Beruf „Reporter“ ausreichend dafür war, die Protagonisten mit allem möglichen Kram zu konfrontieren. Selbst wenn Zhongping da also mit der Zange die Nägel aus den Schädeldecken der Willenlosen zieht, Magieopfer langsam zerfallen, sich wieder einmal Würmer unter der Haut schlängeln, der Zauberer sein Lebenselixier direkt aus der nackten Brust trinkt oder sich Nägel durchs Gesicht bohrt, springt der Funke nicht richtig über. Das ist schade, weil GOU HUN JIANG TOU schon einiges auffährt, um dem Zuschauer im Gedächtnis zu bleiben, und dieser ganze Wahnsinn eine interessantere Geschichte verdient hätte. Irgendwie ein klassischer Fall von Sequelitis.