ausentes (daniel calparsoro, spanien 2005)

Veröffentlicht: Juli 8, 2008 in Film
Schlagwörter:, , ,

Die 35-jährige Julia (Ariadna Gil) ist arbeitslos geworden und muss sich nun in Bewerbungsgesprächen immer wieder dasselbe anhören: Sie ist zu alt und überqualifiziert. Der Nervenzusammenbruch lässt nicht lang auf sich warten. Um ihre Genesung zu beschleunigen erwirbt ihr Mann Samuel (Jordi Mollá) ein Häuschen in der Vorstadt, das gemeinsam mit seinen beiden Söhnen aus erster Ehe, dem kleinen Luís und dem aufmüpfigen Felix, bezogen wird. Doch irgendwas ist faul mit dem Vorstadtidyll: Außer ihrer Familie scheint niemand sonst dort zu wohnen – mit Ausnahme einer merkwürdigen Frau, die immer wieder von den hauseigenen Überwachungskameras eingefangen wird. Die panische Julia  entfremdet sich immer mehr von ihrer zunehmend ungeduldiger werdenden Familie …

Gähn. Spanische Horrorfilme stehen wenn auch nicht für große Innovationen so doch meist für tadelloses Handwerk und einen Ernst, der auch aus bekannten Plots eine Menge herauszuholen vermag – siehe etwa Jaume Balagueros LOS SIN NOMBRES oder DARKNESS. Auch AUSENTES besticht zunächst durch seine außergewöhnliche Optik: Statt der für einen Horrorfilm bestimmenden Düsternis und Dunkelheit setzt er auf lichtdurchflutete und klare Bilder, die erst auf den zweiten Blick durch ihre Leblosigkeit und Sterilität erschrecken. Leider ist das die einzige nennenswerte Errungenschaft dieses Films, der Klischee an Klischee reiht und dann noch nicht einmal einen brauchbaren Twist bereithält – wobei die Hoffnung auf diesen doch das Einzige war, was einen bis zum Ende hat durchhalten lassen. So bekommt man zum xten Mal die Geschichte von der hysterischen Frau und ihrer verzerrten Perspektive aufgetischt. Achtung, Spoiler: Julia ist psychisch krank und steht unter ständiger medizinischer Überwachung. Ihre vermeintlichen Ziehsöhne sind ihre leiblichen Kinder, die dunkle Frau ist ihre persönliche Krankenschwester. Bis zu dieser wahrlich spektakulären Auflösung hakt AUSENTES jeden Eckpunkt ab, den ein solcher Film gefälligst abzuhaken hat, und verliert den Zuschauer vor lauter Routine schon frühzeitig. Die eigentlich interessante Prämisse – Depression durch Jobverlust – ist letztlich aufgesetzt und austauschbar. Wie der ganze Film.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..