malibu express (andy sidaris, usa 1985)

Veröffentlicht: August 19, 2009 in Film
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Malibu_express[1]Meinen ersten Sidaris habe ich im dafür geradezu prädestinierten Zustand gesehen: mit ordentlich Restalkohol nach einer durchzechten Nacht, die ich idiotischerweise auf einem Sessel statt auf der dafür bereitstehenden Couch zugebracht hatte, im Kreise von Freunden, die ein ähnliches Schicksal zu erleiden hatten (den Restalkohol, nicht den Sessel). Sidaris ist ja bekannt dafür, die an der Kinokasse (oder an der Videotheke) gemeinhin am meisten Erfolg versprechenden Zutaten Sex und Crime auf besonders kurzem Wege zusammenzubringen, und das bestätigt er auch hier: Nach ca. 60 stets kurzweiligen und mit reichlich blöden Sprüchen, prallen Brüsten, hübschen Hinterteilen, gelüpften Blusen und gezückten Waffen gefüllten Minuten fiel mir auf, dass ich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, worum es in MALIBU EXPRESS eigentlich ging. Klar, da waren ein Detektiv, eine Auftraggeberin und ein Verbrechen, aber darüberhinaus hätte ich niemandem eine Auskunft über den Inhalt geben können. Und ich glaube, dass das nur zum Teil an meinem Zustand lag. Sidaris orientiert sich am Voice-Over-getriebenen Film Noir (und an dessen zeitgenössischem Ableger, der Fernsehserie MAGNUM P.I.), der selbst schon von ausgesprochener labyrinthischer Natur und nicht durchschaubar ist, und hat von daher natürlich seine Hausaufgaben gemacht. Man soll dem Treiben gar nicht folgen können: Sein ganz auf den Hardbody und den fulminanten Schnauzbart reduzierter Held Cody (Darby Hinton) erscheint so dank Sidaris Regiekunst am Ende als Superschnüffler, weil er einen Fall gelöst hat, von dem der Zuschauer nicht mal ahnte, dass er überhaupt existiert. Sieht man mal von dieser Erklärung ab, ist das männliche Gehirn bei der Betrachtung von MALIBU EXPRESS sowieso viel zu sehr damit beschäftigt, das eigene Beuteschema einer Revision zu unterziehen, als sich um solchen Weiberkram wie „Handlung“ und „Plausibilität“ kümmern zu können.

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