adventure in sahara (d. ross lederman, usa 1938)

Veröffentlicht: Januar 10, 2013 in Film
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Jim Wilson (Paul Kelly) erhält die Nachricht, dass sein Bruder im Dienste der Fremdenlegion ums Leben gekommen ist. Um mehr über die Hintergründe seines Todes zu erfahren, meldet er sich ebenfalls zur Legion. Er landet in Fort Agadez, einem einsamen Außenposten mitten in der Sahara, in dem auch sein Bruder seinen Dienst verrichtete. Dort führt Captain Savatt (C. Henry Gordon) ein unerbittliches Regiment, spielt sich als gnadenloser Menschenschinder auf. Seine radikalen Disziplinierungsmaßnahmen, die er ohne jede menschliche Regung ausspricht, fordern bald weitere Menschenleben. Wilson, der nun weiß, wer den Tod seines Bruders verschuldete, initiiert eine Meuterei. Gemeinsam mit den geschundenen Legionären treibt er Savatt und seine Offiziere in die Wüste. Doch der entpuppt sich als ausgesprochen zäh …

Samuel Fuller schrieb die Story für diesen kleinen Fremdenlegions-Film – und hätte ihn besser auch selbst inszeniert. Nur wegen seiner knappen Spielzeit von gerade einmal 56 Minuten ist ADVENTURE IN SAHARA noch als leidlich unterhaltsam zu bezeichnen. Ein inspirierterer Regisseur hätte aus der zwar alles andere als originellen, aber für einen knackigen Abenteuerfilm doch allemal brauchbaren Geschichte viel, viel mehr rausgeholt. Glaubt man der kurzen Bio auf IMDb oder Wikipedia hatte Lederman „an aversion to retakes“ – eine Eigenschaft, die es ihm ermöglichte, Filme schnell und unter Budget zu realisieren. Das gefiel natürlich den Produzenten. Der geneigte Zuschauer kann sich nur über das verschenkte Potenzial ärgern. Das Leid der Legionäre erscheint unter der unbeteiligten Inszenierung wie memmenhaftes Geflenne von Weicheiern, die die Fremdenlegion mit einem Wellness-Urlaub verwechselt haben. Die existenzielle Bedrohung, die sie erfahren, wird nie glaubwürdig. (Einmal fällt einer tot um, als Savatt ihm die Todesstrafe wegen Angriff eines Offiziers prophezeit. Ich verstehe die Situation, aber es wirkt trotzdem lächerlich.) Damit ist dem Gelingen des Films die ganze Grundlage entzogen. Schade drum.

 

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