pik lik sin fung (parkman wong, hongkong 1988)

Veröffentlicht: April 7, 2018 in Film
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Der internationale Verleihtitel FINAL JUSTICE klingt nach generischer Neunzigerjahre-DTV-Actiongülle (die Übersetzung des Originaltitels THUNDERBOLT VANGUARD hingegen wie ein Schwulenporno um Sprengstoffexperten), dabei ist Parkman Wongs Film mit Danny Lee und dem gerade 26-jährige Stephen Chow hochkarätig besetzt. Beide spielen, ganz nach der damals populären Buddyfilm-Formel, zwei ungleiche Partner im Kampf gegen eine Verbrecherbande: Lee ist Sergeant Cheung, tough bis zur Karikatur, auf Regeln pfeifend und immer mit seinem Motorrad unterwegs, Chow der Kleinkriminelle Ah Wai, der sich mit den bösen Buben eigelassen hat und von Cheung nun zur Mithilfe verdonnert wird.

Komödiantische Elemente überwiegen, die Action wird eher sparsam eingesetzt (dann aber mit ein paar schönen Einschüssen), vor allem, wenn man sie mit den Filmen der großen Actionspezialisten Hongkogs vergleicht,etwa mit denen von John Woo, in dessen Meisterwerk DIE XUE SHUANG XIONG Lee nur wenige Jahre später in einer deutlich ernteren, gewichtigeren Rolle zu sehen war, oder bedenkt, dass mit Chow ein Darsteller zur Verfügung stand, der für seine große Martial-Arts-Artistik bekannt ist: Er darf von diesem beachtlichen Talent überhaupt nichts zeigen, muss stattdessen den gutmütigen Taugenichts spielen, der vom adrenalinsüchtigen Cheung von einer brenzligen Situation in die nächste getrieben wird.

Das ist leider eher langweilig, weil PIK LIK SIN FUNG strikt nach Formel abläuft und das einzige, was aufmerken lässt, Danny Lees bescheuerter Cop und diverse bizarre Modererscheinungen sind. Manchmal habe ich den Eindruck, die Achtziger waren in Hongkong am achtzigerigsten: Danny Lee trägt eine unfassbar Deppenfrisur zur Schaue, die ihn aussehen lässt wie Moe von den Drei Stooges, er wohnt in einer Garage, trägt ständig Lederjacke und Sonnenbrille, hat einen frivolen Zigarettenspender und liegt, wie könnte das anders sein, im Clinch mit dem geleckten Vorgesetzten. Chows Ah Wai hingegen ist eher so der verspielte modebewusste, was man an seinem Jeansblouson sieht, auf dessen Rücken bunte Knöpfe eine „Fuck“ formen. Später trägt er dann eine Jacke, an deren Revers zwei anthropomorphe Plüschherzen gepinnt sind – einer der idiotischeren „Trends“ eines an solchen nicht armen Jahrzehnts. Viel mehr ist leider nicht hängen geblieben.

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