the thin man goes home (richard thorpe, usa 1944)

Veröffentlicht: September 30, 2008 in Film
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Das Ehepaar Charles (William Powell & Myrna Loy) begibt sich ohne Kind, aber dafür mit Hund Asta, in Nicks Geburtsort Sycamore Springs, um dort seine Eltern zu besuchen. Die Ankunft des Meisterdetektivs sorgt für reichlich Aufregung und Spekulationen in dem kleinen Städtchen, doch tatsächlich wird Nick erst aktiv als der junge Maler Peter Berton (Ralph Brooks) vor seinen Augen erschossen wird. Seine Ermittlungen ergeben, dass fast der gesamte Ort in das Verbrechen verwickelt ist …

Der fünfte THIN MAN-Film – zum ersten Mal nicht mehr unter der Regie von William van Dyke entstanden, sondern vom IVANHOE-Regisseur Thorpe mit etwas mehr Hang zum körperbetonten Slapstick inszeniert – setzt die Tradition der vorangegangenen Sequels fort: Er bringt die beiden Kernelemente der Serie, die Betrachtungen des Lifestyles des Ehepaars Charles und die detektivische Tätigkeit von Nick Charles, nicht mehr so sauber unter einen Hut wie dies im ersten Teil gelungen war. Seine schillerndsten Momente hat auch THE THIN MAN GOES HOME, wenn er die Beziehungen seiner Protagonisten beleuchtet, während der Whodunit-Plot immer auch etwas von Pflichterfüllung hat. Teil 5 gewinnt vor allem durch die Konfrontation des Lebemannes Nick mit seinem für die Anwandlungen seines Sprösslings nur wenig Verständnis aufbringenden Vater, der seinen Sohn – die Geschehnisse der Vorläufer im Hinterkopf – für einen unverbesserlichen Säufer hält, aber im Laufe des Films natürlich eines Besseren belehrt wird. Schön ist immer wieder auch die Raffinesse anzusehen, mit der die süße Nora versucht, ihren Gatten vom Müßiggang abzuhalten und seiner detektivischen Bestimmung zuzuführen. Seine Renitenz ist aber immer auch ein bisschen gespielt: Er weiß ganz genau, wie gut er in seinem Beruf ist, er lässt es sich halt nur immer wieder gern von seiner Nora bestätigen. Auch wenn alle THIN MAN-Filme, den großartigen ersten Teil mit eingeschlossen, völlig unspektakulär sind: Was Powell, Loy und ihre Regisseure aus den Hauptfiguren herausholen, ist einmalig. So war auch dieser fünfte Teil ein einziges Vergnügen, das filmische Äquivalent zu einem mit Wolldecke dösig auf dem Sessel verbrachten Nachmittag, der gerade deshalb so paradiesisch ist, weil man man weiß, dass die Lieben nicht weit sind, und ihre Stimmen auch im Halbschlaf noch an das Ohr dringen und einem sagen: Hier bist du zu Hause.

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