not of this earth (jim wynorski, usa 1988)

Veröffentlicht: April 28, 2011 in Film
Schlagwörter:, , , , , , , , ,

Vom Planeten Davana kommt der Außerirdische „Mr. Johnson“ (Arthur Roberts), der herausfinden soll, ob seiner Rasse ein Leben auf dem Planeten Erde möglich ist. Weil das Menschenblut, das er braucht, aber immer wieder in seinen Adern egrinnt, benötigt er regelmäßige Bluttransfusionen, wofür er die Krankenschwester Nadine (Traci Lords) einstellt. Gemeinsam mit dem freundlichen Chauffeur Jeremy (Lenny Juliano) kommt sie dem Spacevampir auf die Schliche …

Das gleichnamige Corman-Original aus dem Jahr 1957 habe ich noch nicht gesehen, aber Wynorskis Remake passte so gut in meine kleine Achtzigerjahre-Trashreihe, dass ich gestern einfach nicht drumrumgekommen bin, ihn einzuwerfen. Im filmhistorischen Gedächtnis bleiben wird NOT OF THIS EARTH wahrscheinlich zu allererst als Spielfilmdebüt der 19-jährigen Traci Lords, die damals erfolgreich antrat, um sich von ihrem Lolitaporno-Image zu befreien. Ihre Darstellung ist dann – durchaus keine Selbstverständlichkeit – auch ein Qualitätsmerkmal des Films: Ganz entgegen dem Brauch, gut gebaute Schönheiten in typischen Damsel-in-Distress-Rollen als Screamqueens zu verheizen, haben die Drehbuchautoren ihr ein ziemlich loses Mundwerk angeschrieben, dass ihr gut zum hübschen Gesicht steht und dem sie auch die nötige Persönlichkeit hinzufügt. Der ganze Film ist darüber hinaus ziemlich deutlich als flockig-satirische Zivilisationskomödie angelegt und das funktioniert sehr gut, weil der Humor nie zu grell wird, sondern im Gegenteil erstaunlich subtil ist und oft erst im Nachhinein als solcher auffällt. Viel Witz bezieht Wynorski aus dem Aufeinanderprallen des von Spock’scher Emotionalität geprägten Außerirdischen mit den menschlichen Katastrophen, die sich in L.A. so tummeln: etwa als ein „Strip-O-Gram“ bei ihm eintritt, um ihm ein Geburtstagsliedchen zu singen und er völlig regungslos bleibt, bis sich herausstellt, dass die kurzsichtige Stripperin die falsche Hausnummer erwischt hat; oder als ein Staubsaugervertreter ihm unbedingt sein Gerät vorführen will, was „Mr. Johnson“ immer wieder stoisch mit dem Hinweis ablehnt, er wolle nichts kaufen, bis ihm der ahnungslose Vertreter vorschlägt, den Keller zu reinigen. Ein toller Cameo gehört Monique Gabrielle, die eine geistig verwirrte Frau an einer Bushaltestelle spielt und das New-Wave-Punk-Outfit, in dem sich Rebecca Perle als Außerirdische vom Planeten Davana auf die Erde abseilt, um ein paar Punks aufzumischen, ist auch nicht ohne. Ein Film also, dessen kleinen Pretiosen ich jetzt noch länger aufzählen könnte, ohne damit jeglichen Sinn zu stiften, wehalb ich es beim obligatorischen Hinweis belasse, sich den Film schleunigst zuzulegen. Sweet!

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..