pronto ad uccidere (franco prosperi, italien 1976)

Veröffentlicht: Oktober 30, 2012 in Film
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Als gescheiterter Juwelenräuber lässt sich der Cop Massimo Torlani (Ray Lovelock) in das Gefängnis einschleusen, in dem auch der lokale Gangsterboss Giulianelli (Martin Balsam) einsitzt. Er soll sein Vertrauen gewinnen, mit ihm gemeinsam ausbrechen und so Zugang zum organisierten Verbrechen bekommen. Massimo hat durchaus persönliche Gründe, sich auf die riskante Mission einzulassen: Seine Mutter wurde von Gangstern aus Giulianellis Dunstkreis einst in den Rollstuhl geballert. Und sein Bedürfnis nach Rache lässt ihn die Grenzen des gesetzlich Erlaubten mehr als einmal übertreten …

Es gibt Filme, die haben auf Video irgendwie besser funktioniert. Dieser hier, zu Deutsch TOTE PFLASTERN SEINEN WEG betitelt, ist einer dieser Filme. Zugegeben: Ein Grund dafür, dass er mich gestern nicht so gepackt hat, mag auch die etwas suboptimale deutsche DVD sein, die den Film in zirkumzisierten Vollbild anbietet. Aber das ist nicht alles: PRONTO AD UCCIDERE ist ein eher mittelmäßig aufregender Vertreter seines Genres, solides Handwerk mit ein paar hübsch ruppigen Momenten, aber insgesamt nichts, das wirklich haften bleibt. Damals, Mitte der Neunziger, als man über jeden Italoklopper froh war, den man in den immer mehr Richtung Mainstreamangebot umsattelnden Videotheken noch auffinden konnte, erschien er als mittlere Offenbarung. Heute stelle ich fest, dass es Prosperi nach viel versprechendem Aufbau versäumt, die nächste Schippe draufzulegen. Nachdem Massimo zum Vertrauensmann von Giulianelli avanciert ist, man eine Zuspitzung der Ereignisse Richtung Showdown erwartet, läuft der Film stattdessen so weiter, als hätte er ewig Zeit. Anstatt zielstrebig das Ende anzusteuern, wird plötzlich sogar noch ein Love Interest eingebaut, das wie ein Nachgedanke wirkt. Und wenn er dann mit einem rätselhaften Schlusstwist endet, scheint das nach der Dramaturgie des Films eine gute halbe Stunde zu früh zu kommen. Insgesamt ein okayer Polizeifilm, mit dem man als Fan des Genres nichts falsch macht, der aber keine besonderen Akzente setzt.

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