don’t bother to knock (roy baker, usa 1952)

Veröffentlicht: Februar 15, 2010 in Uncategorized
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Der Pilot Jed Towers (Richard Widmark) ist nach New York gereist, um seine verflossene Geliebte, die Sängerin Lyn Leslie (Anne Bancroft), zurückzugewinnen. Doch die hat keine Lust mehr auf den selbstsüchtigen Hedonisten. Der blickt frustriert aus seinem Hotelzimmerfenster, sieht im Zimmer gegenüber die attraktive Nell Forbes (Marilyn Monroe) und greift sofort zum Telefonhörer. Was er nicht weiß: Bei dieser potenziellen Sexgespielin handelt es sich um eine zutiefst traumatisierte Person …

DON’T BOTHER TO KNOCK dürfte heute vor allem deshalb von Interesse sein, weil er die auf naive Sexbomben abonnierte Monroe in der Rolle einer Psychopathin aufbietet und zudem das Debüt Anne Bancrofts darstellt. Ansonsten mutet der harmlose kleine Thriller in seiner Inszenierung recht theaterhaft an: Dynamik bezieht der Film vor allem aus dem steten Kommen und Gehen der Figuren, das an typische „Türenstücke“ erinnert. Regisseur Roy (Ward) Baker, der sich gut 20 Jahre später als Hammer-Regisseur einen Namen machen sollte, hat zwar ein paar gute Einfälle – die Hotellobby-Sängerin Lyn ist stets per Radioübertragung anwesend, der Film spielt annähernd in Realzeit und in den Szenen, in denen zwischen Jeds und Nells Zimmer hin- und hergesprungen wird, bleibt der jeweils andere durch das Fenster immer im Hintergrund sichtbar –, stellt sich sonst aber ganz in den Dienst der Sache. So steht unter dem Strich ein hübscher, mit nur 73 Minuten vor allem kurz(weilig)er Film, der seine Zuschauer jedoch kaum um den Schlaf bringt. Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall, dass Baker niemals der Versuchung erliegt, einen harten Reißer vorzulegen, stattdessen gerade in der Behandlung seiner „Schurkenfigur“ betont menschlich bleibt. Dass das Ende eine reichlich konstruierte Konklusion aufbietet, um auch ja keine Fragen offen zu lassen, ist aber leider auch symptomatisch.

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