kaijûtô no kessen: gojira no musuko (jun fukuda, japan 1967)

Veröffentlicht: Oktober 21, 2017 in Film
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Aus meiner Kindheit und Jugend sind mir dieser, der achte Film der Reihe, FRANKENSTEINS ZWEIKAMPF DER GIGANTEN und FRANKENSTEINS HÖLLENBRUT am meisten im Gedächtnis geblieben. FRANKENSTEINS MONSTER JAGEN GODZILLAS SOHN, wie KAIJÛTÔ NO KESSEN hierzulande hieß, fand ich damals, wenn ich mich recht erinnere, richtig super: Wahrscheinlich auch, weil ich mich mit Minigodzilla identifizieren konnte. Heute, rund 30 Jahre später, muss ich eingestehen, dass von dem Reiz, den Fukudas Film einst auf mich ausübte, nicht mehr so wahnsinnig viel übrig ist. Man könnte auch sagen: Die Vaterpflichten machen aus dem einstmals so imposanten Monster einen trampeligen Hausmann. Und man wünscht sich mehr als einmal, die fiesen Gottesanbeterinnen, mit denen es das Echsenpaar zu tun bekommt, schnitten dem nervtötenden Balg den Kopf ab.

Wahrscheinlich musste ein Film wie KAIJÛTÔ NO KESSEN irgendwann kommen. Vom realen Schrecken, der Düsterkeit und Trauer von Hondas Original hatten sich die Fortsetzungen immer weiter entfernt, waren immer bunter und alberner geworden und eine auf Kinder ausgerichtete Komödie war nur konsequent. So bekommt Godzilla also einen knuddligen kleinen Sohn zur Seite gestellt, der mit großen Kulleraugen in die Kamera quäkt, tolpatschig in der Gegend rumkullert, Schabernack mit des Vaters Schweif treibt und einfach nur herzig und knuffig ist. Oder zumindest sein soll. Denn eigentlich wünscht man ihm bereits nach kurzer Zeit den plötzlichen Kindstod an den halslosen Rumpf. Godzilla wird, wie erwähnt, nicht nur dazu verdammt, sein Balg zu erziehen und ihm die unverzichtbaren Moves des Monsterdaseins beizubringen, er sieht auch reichlich mitgenommen aus. Seine Gegner kommen jedenfalls deutlich besser weg: Sowohl die Riesen-Gottesanbeterinnen als auch die Riesenspinne sind toll geworden, lassen allenfalls etwas Persönlichkeit vermissen. Trotzdem drückt man ihnen die Daumen, dass sie wenn schon nicht den Vater, so doch wenigstens das Blag besiegen und Godzilla von den ihn niederziehenden Vaterpflichten befreien.

Sollte man die Idee eines kleinen, niedlichen Minigodzillas tatsächlich gut gefunden haben, schlägt das angesichts der infantil-bräsigen Possen, die er reißt, schnell ins Gegenteil um. Immer, wenn Godzillas Sohn das Bild betritt, weiß man, das jetzt etwas hirnerweichend Blödes passiert und Fukuda zelebriert diese „Gags“, dehnt sie endlos aus und beschert den Betrachter eine echte Vollbedienung, gegen die die Ewoks als „erwachsenes Entertainment“ durchgehen. Irgendwie finde ich es ja toll, dass es in der Godzilla-Reihe Platz für solchen Quark gibt, aber in der Praxis ist KAIJÛTÔ NO KESSEN vor allem ermüdend und anstrengend.

 

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