sailor beware (hal walker, usa 1952)

Veröffentlicht: April 23, 2008 in Film
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Im Rekrutierungsbüro der US Navy treffen sich Al Crowthers (Dean Martin) und Melvin Jones (Jerry Lewis), zwei Männer, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Das Goldkehlchen Al meldet sich bereits zum 11. Mal im Wissen, untauglich zu sein: Für ihn ist das ein willkommenes Ritual, um seine Freundinnen loszuwerden. Melvin hingegen ist ein körperliches Wrack, dem der Arzt Seeluft verschrieben hat – und wo bekäme man die günstiger als bei der Navy? Schließlich landen beide in Uniform und sind nach absolvierter Blitzausbildung mit dem U-Boot unterwegs nach Honululu, was Anlass für einige Turbulenzen bietet …

Mit dem bislang stärksten Film des erfolgreichen Gespanns scheint man sich auf ein Rezept geeinigt zu haben: Anstatt sie in ein narratives Korsett zu zwängen und so ihre Stärken zu neutralisieren, ist SAILOR BEWARE nicht mehr als der Anlass für zahlreiche komische und musikalische Nummern, in denen mal der eine, mal der andere die Hauptrolle übernehmen darf. Zwei Szenen verdeutlichen sowohl wie das Duo damals auch „in echt“ auf der Bühne funktionierte als auch, warum Dean Martin irgendwann von Lewis die Schnauze voll hatte: Ihre Komik beziehen die gemeinsamen Nummern nämlich vor allem daraus, dass der Dilettant Lewis die Darbietungen des Künstlers Martin torpediert. Wie alle Rekrutierungs- und Kadettenfilme wird auch in SAILOR BEWARE auch reichlich Werbung für die Streitkräfte gemacht und teures Kriegsequipment zur Schau gestellt. Wenn man sich das so ganz unbedarft ansieht, muss man wirklich den Eindruck bekommen, das Leben bei der Navy ist eine ewige Klassenfahrt: mit dem Unterschied, dass die Frauen sich kaum zurückhalten können. Das ausgerechnet bei diesem Film zu kritisieren, der doch auch immer wieder sehr anarchisch und alles andere als autoritätshörig daherkommt, hieße aber krampfhaft das Haar in der Suppe zu suchen. Komische Höhepunkte sind nämlich alles andere als rar gesät: Einsames Highlight ist aber definitiv Lewis’ Darbietung als Boxer. Dem Tipp seines Kumpels Al, einfach so zu tun, als sei er ein Profi, leistet Melvin beim Trash-Talk in der Kabine so überzeugend Folge, dass sein Gegner noch vor dem Kampf einen Rückzug macht und stattdessen seinen stärkeren Bruder in den Ring schickt. Aber auch den weiß Melvin mit sehr unorthodoxen Mitteln zu Boden zu zwingen. Alles!

Kommentare
  1. […] in nicht unerheblichem Maße damit zu kämpfen in unmittelbarer Konkurrenz zum ungleich besseren SAILOR BEWARE zu stehen. Lewis’ Eskapaden, mit deren Niveau seine Kollaborationen mit Dean Martin zu diesem […]

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