howling vl: the freaks (hope perello, großbritannien 1991)

Veröffentlicht: Februar 7, 2011 in Film
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Der drifter Ian (Brendan Hughes) wartet in einem verschlafenen Nest auf die Ankunft des Wanderzirkus von Harker (Bruce Payne): Dessen Hauptattraktion ist die umfangreiche Freakshow, der auch Ian bald einverleibt wird. Er ist nämlich ein Werwolf – und hat eine Rechnung mit Harker zu begleichen …

Der bislang letzte Teil der spektakulär unzusammenhängenden HOWLING-Reihe – die deutsche Titelschmiede potenzierte die Konfusion noch mit ihren absurden Titelkreationen – ist nach dem doch eher ernüchternden HOWLING V: THE REBIRTH wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Perellos Film hat ordentliche Production Values, ist gut besetzt – etwa mit Bruce Payne, der in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre zu sowas wie dem B-Movie-Gary-Oldman avancierte und mit seinem dekadent-aristokratischen Gestus einige wirklich hassenswerte Schurkenrollen spielte, und Antonio Fargas, dem Huggy Bear aus STARSKY & HUTCH – und hat mit der Freakshow zudem ein ebenso stimmungsvoll-nostalgisches wie originelles Setting (und eines, mit dem man bei mir immer punkten kann, siehe GHOULIES II), das dem Film einen harten Fantasy-Einschlag verleiht und ihn in motivische Nähe zu etwa Tod Brownings FREAKS und George Pals THE SEVEN FACES OF DR. LAO rückt; nicht die schlechtesten Referenzen für ein DTV-Horrorsequel aus einer Zeit, als das Genre nur noch wenig beklatschenswertes hervorbrachte. Zwar ist das Werwolfthema wie schon im Vorgänger auch hier nicht viel mehr als eine Fußnote, aber es gibt sowohl die schmerzhaften Verwandlungsszenen als auch einige durchaus ansehnliche Make-up-Effekte, sodass man sich als Horrorfan nicht total verprellt fühlen muss. Dass es zum ganz großen Wurf trotzdem nicht reicht, liegt zum einen am wohl zugunsten einer apokalyptischen Stimmung arg verschleppten Erzähltempo und an einer gewissen Vorhersehbarkeit: Die finale Konfrontation erwartet man ab der ersten Minute des Films und der Konflikt, der hinter ihr steckt, wird leider nicht wirklich mit Leben gefüllt. Mit knapp 100 Minuten ist HOWLING VI: THE FREAKS zudem einfach einen Hauch zu lang geraten: Die vorhandenen guten Ideen und Szenen werden mit läppischem Füllmaterial und langgezogenen Passagen neutralisiert, ihr Effekt verwässert. Trotzdem: ein sehr respektabler Abschluss einer Reihe, die man am besten als willkürliche Verbindung für sich stehender Filme rezipiert.

Kommentare
  1. Mic sagt:

    Hallo Oliver,

    auch wenn ich den Film lieber verdrängen würde, es gibt noch einen siebten Teil von Howling. In diesem trifft der Werwolf auf Country-Sänger aus der Hölle – oder so ähnlich. Davon abgesehen hat die ganze Chose mit Werwölfen eigentlich recht wenig zu tun, auch wenn noch ein wenig auf die Vorgänger referenziert wird. Wahrscheinlich ist es also am Besten, wenn Du den sechsten Teil wirklich als respektablen Abschluss in Erinnerung behältst ;-).

    LG
    Mic

    • Oliver sagt:

      Danke für den Hinweis. Mal sehen, vielleicht läuft mir Teil 7 ja irgendwann nochmal über den Weg – Teil IV muss ich ja auch noch nachholen. 🙂

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