kommissar x – drei grüne hunde (rudolf zehetgruber, deutschland/frankreich/italien/libanon/ungarn 1967)

Veröffentlicht: Mai 24, 2014 in Film
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Ein Film, der mit einer ausgedehnten Prügelei anfängt, kann nicht schlecht sein. KOMMISSAR X – DREI GRÜNE HUNDE knüpft nach dem doch etwas langweiligen Vorgänger wieder an das Niveau der ersten beiden Filme um den Privatdetektiv an. Der Job führt Jo Walker (Tony Kendall) diesmal nach Istanbul, dessen beeindruckende Skyline gleichermaßen Exotik wie geschäftige Urbanität mitbringt, etwas, das den vorangegangenen Titeln, die in Sri Lanka respektive Singapur spielten, fehlte. Auch die Storyline – es geht um die Drohung einiger Ganoven, der titelgebenden „drei grünen Hunde“, die Trinkwasserversorgung der Metropole mit LSD zu verseuchen und die Stadt so zur Zahlung eines stattlichen Sümmchens zu erpressen. Glücklicherweise kann Captain Tom Rowland (Brad Harris) das Halluzinogen in Sicherheit bringen, mit den erwartbaren Konsequenzen: Auch KOMMISSAR X – DREI GRÜNE HUNDE weicht kein Stück vom bisher etablierten Erfolgskonzept ab, was bedeutet, dass auch dieser Film in loser Folge Verfolgungsjagden, Mordanschläge, Prügeleien, Ballereien und Entführungen aneinanderreiht.

Ob man das nun anregend oder ermüdend findet, hat nicht wenig mit der Fähigkeit zu tun, die freifließende Lebensfreude hinter dem Spektakel zu erkennen. Dass Walker und Rowland laut ihrer Berufsbezeichnung im Dienste des Gesetzes unterwegs sind, ist eigentlich nur vorgeschoben. In ihrem Handeln zeigt sich überdeutlich die Berauschung an der eigenen Bewegung, an der Herrschaft über den Körper, die sich am klarsten natürlich dort zeigt, wo sie gleichzeitig den Triumph über andere bedeutet. Wobei KOMMISSAR X – DREI GRÜNE HUNDE trotz etlicher Tote niemals wirklich auf böse Art gewalttätig wird. Alles ist als Spiel gekennzeichnet und von geradezu kindlicher Euphorie getrieben. Im Showdown in der bizarren Felslandschaft Kappadokiens gibt es eine ausgedehnte Verfolgungsjagd, in deren Verlauf Rowland und seine Häscher die sandigen Hänge der Hügel hinabrutschen wie in einem Vergnügungspark, und eine Totale, die zeigt wie die Schurken nach einem Schlag von Rowland die Böschung hinunterpurzeln. Die Verbrecherjagd ist reiner Selbstzweck, im Grunde genommen egoistische Lustförderung der beiden Helden, und dass sie dabei noch etwas Gutes tun, nehmen sie eher amüsiert zur Kenntnis. Vor allem Walker kommt aus dem Grinsen gar nicht mehr raus, wenn er da in einer Tour mit hübschen Dingern anbändelt und auch schon mal zu einer in den Zuber steigen darf, um sich vor der Polizei zu verstecken.

Die gute Laune des Films ist ansteckend, die Sonne strahlt aus jedem Einzelbild und danach möchte man sich am liebsten so einen Schlapphut kaufen, wie ihn nur Herbert Fux tragen kann, der hier den Schurken Eddie Shapiro spielt. Seine Rolle ist ganz und gar nicht entscheidend, aber diese Wiener Lässigkeit, die er mitbringt und die jede Szene mit ihm durchzieht wie Zigarrendunst eine funzelige Eckkneipe, passt wie der Arsch auf den Eimer und ist das Element, das dieser vierte KOMMISSAR X-Film den Vorgängern voraus hat.

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