blood beach (jeffrey bloom, usa 1980)

Veröffentlicht: Oktober 10, 2010 in Film
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Am schönen Badestrand von Santa Monica herrscht Ausnahmezustand, seit mehrere Personen dort sprichwörtlich vom Erdboden verschluckt wurden und andere schlimme Verstümmelungen erlitten. Irgendetwas scheint unter dem Strand zu leben und nach arglosen Spaziergängern zu schnappen. Der mit dem Fall beauftragte Captain Pearson (John Saxon) steht ebenso vor einem Rätsel wie der Strandwächter Harry Caulder (David Huffman) …

Zu BLOOD BEACH habe ich eine besondere Beziehung: Ich kannte den Film aus Erzählungen schon seit meiner Kindheit und diese Erzählungen haben den Film vor meinem inneren Auge deutlich größer gemacht, als er sich dann Jahre später bei meiner ersten „persönlichen“ Begegnung herausstellte. Auch diese liegt jetzt schon weit mehr als zehn Jahre zurück und so habe ich mich ziemlich auf ein Wiedersehen gefreut. Leider wurde dieses durch den Umstand getrübt, dass die deutsche Videofassung, die mir vorlag, genau um jene Szene gekürzt zu sein scheint, auf die ich mich am meisten gefreut hatte: Dass es sich dabei gewissermaßen um den Klimax des Films handelt, nämlich die Enthüllung des reichlich unorthodoxen Monsters (man könnte es auch weniger freundlich als „lächerlich“ bezeichnen), hat mir die Abendstunden dann schon ein wenig vermiest. Allerdings liegt diese Enttäuschung auch darin begründet, dass das Wiedersehen sonst sehr schön war und mir der Film ziemlich viel Spaß gemacht hat. Warum, das ist gar nicht mal so leicht zu erklären, denn im Grunde handelt es sich bei BLOOD BEACH um einen recht verschnarchten, merkwürdig unengagiert hingeschlunzten Monsterfilm, der nur wenige der Reize aussendet, die man gemeinhin von einem Monsterfilm erwartet, dafür aber eine einmalig gammelige Atmosphäre schafft. Zu den (durch das suboptimale Videobild noch verstärkten) tristen und irgendwie herbstlich anmutenden Bildern der heruntergekommenen Strandpromenade mit ihrem ruinösen Pier und dem melancholischen Score gesellt sich die herrliche Synchro, die aus Burt Youngs Sergeant Royko wohl einen der launischsten und schlampigsten Polizisten der Filmgeschichte macht: Ständig mault er rum, dass in Chicago doch alles besser sei, und trampelt rücksichtslos und gleichmütig auf den Gefühlen seiner Mitmenschen herum. Nimmt man dazu noch die spitzenmäßige, an JAWS angelehnte Tagline „Just when you thought it was safe to go back in the water – you can’t get to it.“ und die schönen Effekte, wenn Menschen im Sand versinken, hat man einen zwar total uneffektiven, aber doch ziemlich liebenswerten kleinen Schundfilm. Vorausgesetzt, das Monster wird einem nicht vorenthalten.

Kommentare
  1. Harry sagt:

    Ist schon ewig her, dass ich den bei Erscheinen auf VHS sichten konnte und sie liegt auch noch hier rum. Vielleicht noch etwas nostalgieverklärt, aber ich fand den damals klasse. Schöner B-Schund mit einem nett schnoddrigen Burt Young.

  2. Funxton sagt:

    Geil, muss ich unbedingt sehen!

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