death race 2 (roel reiné, südafrika 2010)

Veröffentlicht: April 25, 2011 in Film
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Der Gangster Carl Lucas (Luke Goss) erhält von seinem Chef Marcus Kane (Sean Bean) den Auftrag, eine Bank zu überfallen. Das Ding geht schief und so landet Lucas wegen Polizistenmords auf Terminal Island, einem Hochsicherheitsknast auf hoher See. Dort hat der Fernsehsender der Weyland Corporation unter der Leitung der ehrgeizigen September Jones (Lauren Cohan) eine neue Gameshow namens „Death Match“ installiert, bei der sich die Häftlinge in einer Arena in Kämpfen auf Leben und Tod gegenüberstehen. Als die Quoten sinken, wird aus „Death Match“ spontan „Death Race“: ein quer über die Insel laufendes Autorennen mit aufgemotzten Boliden. Dem Gewinner winkt die Amnestie. Carl kommt eine wichtige Rolle bei diesem Rennen zu, doch muss er nicht nur gegen seine Kontrahenten antreten, sondern auch gegen die Killer Marcus Kanes, der befürchtet, sein Schützling können gegen ihn aussagen …

Viel Plot für einen kleinen Neunzigminüter. DEATH RACE 2 hält sich demzufolge nicht lange mit seinen vielen Ideen auf, rast ähnlich schnell und unaufhaltsam durch die Twists und Turns des Drehbuchs wie die martialischen PS-Schleudern im klimaktischen Autorennen. Das geht zulasten der Charaktere, die ziemlich eindimensional geraten sind und nur wenig von sich preisgeben. Ein Makel, der sich aber leicht verschmerzen lässt, weil Roel Reiné, der sich in den letzten Jahren zu einer echten Größe auf dem Sektor der DTV-Action gemausert hat, weiß, wie man krachige Actionszenen zu inszenieren hat. Wer die Schnauze voll hat von pixeligen Explosionen oder billigem CGI-Pfusch, wo er echte Materialschlacht erwartet, der wird an DEATH RACE 2 jedenfalls seine helle Freude haben. Hier darf Mann noch Mann sein, Autos werden mit unheiliger Lust in ihre Bestandteile zerlegt oder feurig in einen anderen Aggregatszustand überführt und die Kamera ist damit beschäftigt, von dieser Zerstörungsorgie die schönsten Bilder zu liefern. Ein Fest fürs Auge.

Die Frage, wie sich das Sequel des Remakes von Paul Bartels Exploitationklassiker DEATH RACE 2000 zu diesem verhält, ist vor diese Hintergrund durchaus zu vernachlässigen, zumal ich sie eh nicht beantworten kann, da ich mich bislang erfolgreich um P. W. Andersons Film gedrückt habe. Wie die Einführung des Frankenstein-Charakters (David Carradines Rolle in Bartels Film), die Roel Reiné in den letzten zehn Minuten Film noch vornimmt, einzuordnen ist, weiß ich also auch nicht. Aber das ist auch egal, weil das in diesem Fall einfach eine schöne, das Original angemessen wüdigende Verbeugung ist, die ich kaum erwartet hatte, wo sich die meisten der in den vergangenen Jahren veröffentlichten Remakes doch eher geschichtsvergessen gegenüber ihren Inspirationsquellen gegeben haben. Das Fazit kann also nur lauten: Dicke Empfehlung für Action-Enthusiasten. (Und Fans der Achtzigerjahre-Boygroup Bros können zudem mal gucken, wie sich einer ihrer Schwärme von einst als Actionhauptdarsteller so schlägt.)

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